Außer Spesen...fast nichts gewesen

Mario Streit, 22.10.2017

Außer Spesen...fast nichts gewesen

Zum Wegschauen. Der Silbitzer Trainer Kai Schauer war heute nicht zu beneiden. Mit nur neun Spielern angetreten, war der Ausgang des Kreisoberligaspiels bereits vorbestimmt. 

 

Spielabbruch in der 61. Minute beim Stand von 7:0 für Moßbach

SV Moßbach - SG SV Elstertal Silbitz 7:0 (4:0)

Moßbach. Als Schiedsrichter Uwe Baumbach in der 61. Minute abpfiff, weil von den eingesetzten acht Feldspielern mittlerweile drei ohne gegnerische Einwirkung verletzt ausschieden, war endlich Schluß in dem von Anbeginn ungleichen Duell. Ein Spielausgang, den man bisher eigentlich nur von der Kreisklasse kennt und der einer Kreisoberliga unwürdig ist.

Apropos Kreisklasse. Im nur zehn Kilometer entfernten Weira trat zur gleichen Zeit in einem Spiel der zweiten Kreisklasse eine komplett besetzte Silbitzer Mannschaft inklusive Auswechslern an - Team drei der Elstertaler. Ebenso zeitgleich spielte die Silbitzer Erste beim Landesklassenspitzenreiter in Arnstadt (1:4). Trainer Kai Schauer, der aus seinem Kader die Lücken der Ersten schließen mußte, war nicht zu beneiden. Der Frust darüber, daß aus seinem Kader kurz vor dem Spiel in Moßbach noch Absagen kamen, war ihm deutlich anzumerken. Eine komplette Mannschaft auf dem Aufstellungsprotokoll zeugte von der Hoffnung, daß der eine oder andere Spieler noch eintrudelt, aber vergebens. Letztendlich verdient der Antritt seiner Neun zumindest Respekt. Respekt, den Moßbachs Trainer Jens Herzog noch unter der Woche den Elstertalern ob ihres bisher positiven Saisonverlaufs zollte.

Das Spiel nahm letztlich den vorbestimmten Verlauf. Silbitz zunächst mit kompaktem Abwehrriegel machte es den Moßbachern schwer, die entscheidenden Lücken zu finden. Doch in der 12. Minute war das Bollwerk durch Pribitny erstmals bezwungen. Es folgten weitere Treffer durch Pasold (22.) und erneut Pribitny (FE/27.). Als Pasold zum 4:0 einnetzte, zählten die Gäste bereits nur noch sieben Feldspieler, da Schüßler in der 34. Minute verletzt das Spielfeld verließ.

Die Torschützen der nur eine gute Viertelstunde andauernden zweiten Hälfte waren Rocktäschel (50.), Jäger (52.) und Wieduwilt (53.). Zum Zeitpunkt des Spielabbruchs stand es 7:0 für den SV Moßbach.

Wie in anderen ähnlich gelagerten Fällen ist davon auszugehen, daß der Staffelleiter den Spielausgang bestätigen wird und die Herzog-Elf nach der gleichzeitigen Heimniederlage von Jenapharm gegen Camburg auf Platz zwei  der Tabelle rückt. Jens Herzog hätte, wie auch seine Spieler, sich den Sieg viel lieber auf anderem Wege erspielt:  "So was habe ich in meiner bisherigen Karriere überhaupt noch nie erlebt. Das nächste Spiel bei den Zöllnitzern, die gegenwärtig einen richtigen Lauf haben, wird uns im Gegensatz zu heute alles abverlangen".  

Mario Streit