Kirmessieg muß bis zum Schlußpfiff erzittert werden

Mario Streit, 04.11.2017

Kirmessieg muß bis zum Schlußpfiff erzittert werden

Der Raniser Patrick Doutheil kann hier Jonas Pasold nicht mehr am Schuß hindern. Das Leder schlägt  unhaltbar unter dem Balken zum 1:0 ein

Kirmessieg muß bis zum Schlußpfiff erzittert werden

SV Moßbach - SG TSV 1860 Ranis 1:0 (0:0)

Moßbach.  Fast hätte es kurz vor Ultimo noch ein böses Erwachen gegeben, als der Raniser Brei abzog und Moßbachs Keeper Lange sich ganz lang machen mußte, um das Leder noch im letzten Moment zu sichern. Die zahlreichen vergebenen Chancen hätten sich damit bitter gerächt. So blieb es beim freilich verdienten knappen Sieg, über den sich Trainer Jens Herzog dennoch nicht richtig freuen mochte: "Das war heute zu viel Kampf und Krampf. Die Raniser haben mit ihren Tugenden gut gegengehalten. Im Vergleich zu heute werden wir uns kommende Woche in Rothenstein deutlich strecken müssen."

Von Anbeginn übernahmen die Gastgeber das Kommando. Nachdem Wieduwilt (8.) und Pasold (17.) verpassten, lenkte  Gästekeeper Stöpel Wieduwilts Schuß noch mit den Fingerspitzen über den Balken (21.). Pech dann für Pasold, daß sein Kopfball nur am Pfosten landete (22.). Und fast aus dem Nichts die Führung der Gäste, als Ludwig Hahn steil schickte und dieser nur noch Keeper Lange vor sich hatte. Doch Moßbachs Torwart, der wie sein gegenüber Stöpel eine überragende Leistung bot, siegte im Duell (30.). Auch dem wieder bestens aufgelegten Wieduwilt blieb ein Treffer verwehrt, weil sein 20-Meter-Kracher knapp über den Balken strich (31.) und Keeper Stöpel einen Freistoß des Rountiniers noch zur Ecke lenkte (33.)

Die zweite Hälfte begann für die Gastgeber mit einem Wachrüttler, als Ludwigs Schrägschuß dank der starken Parade von Lange nicht im Tor landete (47.). Das Tor fiel auf der Gegenseite, als Pasold mit viel Fahrt in den Strafraum zog und das Leder aus halbrechter Position unter den Balken zum 1:0 ins Netz hämmerte (50.). Fast im Gegenzug der Ausgleich, doch bei Kletts Granate aus 25 Metern rettete der Querbalken. Mit starken Reflexen hielt darauf Gästekeeper Stöpel seine Mannschaft weiter im Spiel. Pasolds Kopfball lenkte er über den Balken (58.), bei Wieduwilts listigem  Versuch aus Nahdistanz, brachte er noch seinen Fuß dazwischen (59.) und auch Wunderlich kochte er im Eins-zu-Eins den Schneid ab (63.). Auch der Querbalken mußte erneut retten - bei  Wunderlichs Schuß, nachdem Wieduwilt perfekt auflegte (68.). Das entscheidende 2:0 wollte einfach nicht fallen und so begann mehr und mehr das Zittern. Lange mußte hellwach bleiben. Bei Doutheils Schuß reagierte er eneut glänzend (69.). Im Gegenzug fast die Erlösung für die Herzog-Elf, als Jägers Schuß nach seinem Solo von Stöpel abprallte und in Richtung Tor trudelte, von dem aber aus der Abseitsposition kommenden Pasold über die Linie befördert wurde (70.). Für Zündstoff sorgte ein nicht geahndetes klares Foul im Strafraum von Welsche an Pasold (80.).

Letztendlich zitterte die Herzog-Elf den Sieg über die Zeit und bleibt dadurch weiter im Rennen um die Spitzenplätze.

Mario Streit