Pflicht erfüllt

Mario Streit, 15.04.2018

Pflicht erfüllt

Da macht ihm keiner was vor: Routinier David Schaub köpft in der für ihn unverkennbaren Art in der 60. Minute zum 2:1 ein. Spielertrainer Janek Weiß kann den Moßbacher nicht mehr entscheidend hindern.

 

Sieg beim Tabellenletzten schwerer als erwartet 

FSV Schleiz II - SV Moßbach 1:3 (1:1) 

Schleiz.  Trotz des Sieges war Jens Herzog weit entfernt von jeglicher Euphorie: "Ein Sieg ohne zu glänzen. Wir haben nicht durchweg konstruktiv und konsequent gespielt und damit die Schleizer selbst aufgebaut. Diese wiederum haben sehr aufopferungsvoll gekämpft. Wenn sie immer so spielen wie heute, hätten sie auch einige Punkte mehr auf dem Konto."

Nicht nur die Sonne lachte vom Himmel, als bereits in der dritten Minute das Leder im Netz zappelte. Auch die Schleizer Spieler und Zuschauer strahlten, als Rocktäschels völlig verunglückter Rückpaß bei Farcas landete, der über rechts durchzog und Lange im Tor keine Chance ließ. Perfekter konnte das Derby für die Kreisstädter nicht beginnen. Moßbach fortan zwar im Vorwärtsmarsch, aber noch nicht richtig auf Touren. Für Hebenstreit zunächst wenig Arbeit. Sein Gegenüber Lange mußte sich im Gegensatz dazu beim Schrägschuß von Mihoc ganz lang machen (19.). Erst jetzt nahm das Moßbacher Spiel mehr an Fahrt auf, wurde es druckvoller. Pribitny hatte den Ausgleich auf dem Fuß, brachte aber zu wenig Druck auf den Ball (26.) und Wieduwilts Hammer lenkte Hebenstreit stark über den Balken (27.). Auch bei dem darauf folgenden Durcheinander im Strafraum glänzte der Schleizer Keeper mit guten Aktionen. Nachdem Aschenbrenner aus 20 Metern noch knapp verfehlte (35.), war er nach einem zu kurz abgewehrten Meyer-Freistoß zur Stelle, nahm das Leder direkt und versenkte es unhaltbar zum Ausgleich im Schleizer Kasten (37.).

Die zweite Hälfte begann aus Moßbacher Sicht mit mehr Druck. Aschenbrenners Schuß aus halblinks hatte Hebenstreit sicher (52.) und als er einen Ball nach vorn, vor Schaubs Füße abwehrte, verfehlte dieser das leere Tor um einen Meter (58.). Besser machte er es zwei Minuten später, als er in der für ihn unverkennbaren Manier einen Rocktäschel-Freistoß zur 2:1-Führung einnickte (60.). Doch trotz zunächst weiterer Überlegenheit blieb es spannend, da es der Herzog-Elf vor allem an der notwendigen Präzision bei den Zuspielen mangelte. In der letzten Viertelstunde bäumten die Gastgeber nochmals auf. Aber einerseits fehlt ihnen in der Offensive ein Durchreißer und Knipser, was auch die schwache Torbilanz mit 16 Toren aus 18 Spielen erklärt. Und andererseits brachten auch mehrere Ecken und Freistöße nur wenig Unruhe in Moßbachs Abwehrreihe.

Für richtig Unruhe sorgte dagegen Jägers 3:1 kurz vor dem Abfiff. Der eingewechselte H. Conrad wollte den Ball noch von der Linie geschlagen haben, Schiriassistent Söll sah ihn bereits hinter der Linie. Einen Videoassistenten gab es nicht - das Tor zählte (87.). Erst nachdem Schiri Fulder Gelb-Rot für Schubert und Gelb für Conrad zückte, beruhigten sich die Gemüter der Gastgeber.

Mario Streit