Dietmar Schott posthum Ehrenpräsident des SVM

Denny Lukes, 13.06.2018

Dietmar Schott posthum Ehrenpräsident des SVM

Dietmar Schott ist Ehrenpräsident seines geliebten SV Moßbach e.V.

Zur Mitgliederversammlung am 01.06.2018 war das Gedenken an den plötzlichen und schmerzlichen Verlust des 1. Vorsitzenden des SV Moßbach e.V. ein Tagesordnungspunkt, der sehr viel Stille unter die 57 anwesenden Vereinsmitglieder im Sportlerheim brachte - zum einen aufgrund zutiefst trauriger, zum anderen infolge äußerst dankbarer Erinnerung an die Person und das Wirken von Dietmar Schott. In einer kurzen Laudatio wurde der starke Macher des SVM ausnehmend gewürdigt und mit einer Schweigeminute wurde, fast auf den Tag genau nach einem halben Jahr seines Ablebens, auch offizieller Abschied innerhalb der Moßbacher Sportfamilie genommen. Seine Witwe Birgit und sein Sohn Steven nahmen an dieser Trauerandacht teil und blickten mit auf das große Werk ihres geliebten Mannes bzw. Vaters zurück.

Wir möchten die sensitiven und teils sehr persönlichen Worte von Jens Herzog, die er stellvertretend für den gesamten Verein an unseren 'El Presidente' übersandte, nicht vorenthalten:

"Liebe Sportfreunde, ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, um an einen besonderen Menschen zu erinnern, der am 02.12.2017 von uns gegangen ist. Er war Ideen- und Impulsgeber, Initiator, Gestalter, Macher und Kopf unserer Sportfamilie, aber auch ein väterlicher Freund und vor allem ein herzensguter Mensch. Er war - für ihn leider nur ein halbes Leben lang - Vorsitzender des Sportverein Moßbach und gab seinem Heimat- und Herzensverein über 30 Jahre hinweg sein Gesicht. Dabei war er immer ein Motor zur Veränderung und erwarb sich große Verdienste als engagierter Förderer und Gönner des Moßbacher Sports. Neben seiner biologischen Familie waren wir, die Sportfamilie, seine große Liebe, für die er pausenlos, unermüdlich und über ein normales Maß hinaus im Einsatz war. Besonders wichtig war ihm immer, dass sich jeder Sportler wohl fühlt - und das hat man immer gespürt, in einer herzlich-familiären Atmosphäre, in der die Spieler bzw. Mitglieder auch Mensch sein durften. Danke, Dietmar Schott!

Als Trainer der 1. Mannschaft hatte ich ein besonders enges Verhältnis zu ihm entwickelt, ja fast ein väterliches und vor allem sehr respektvolles. Das SIE meinerseits hat dies zum Ausdruck gebracht, ich wollte mir das DU immer erst über sportliche Erfolge erarbeiten und verdienen. Viele schöne und emotionale Momente sind mir geblieben, an die ich oft und dankend zurückdenke. Seine Zufriedenheit und seinen Stolz konnte er nie in Worten ausdrücken, er zeigte stattdessen stille Emotionen - oft auch mit Tränen vor Freude. Viele intensive Gespräche und neue Aufgaben bzw. Herausforderungen machten uns zu einem Zweigestirn, das sich gut ergänzte und sehr schätzte - ich als Treiber, sprudelnd vor Ehrgeiz, Dietmar als Fels in der Brandung, an dem jeder Orkan abprallte. Er war für mich immer wie ein Elefant - eine wichtige Bezugsperson, ob als Ratgeber oder Beschützer, ein dickhäutiger Ruhepol mit ganz viel Mit- und Feingefühl sowie Empathie, für den seine Familienbande das allerwichtigste war. Dementsprechend schwer war es aber manchmal auch, ihn für Neues zu begeistern und zu überzeugen. Doch er ließ sich im Sinne der nachhaltigen Weiterentwicklung seines SVM von mir anschieben und mitnehmen.

Kurz vor seinem Schlaganfall im November war ein typisches Gespräch zwischen uns beiden am Stammtisch, nach dem Mittwochtraining: 'Herr Schott, ich habe zwei Wünsche: 1. Ich möchte am Sonntag unbedingt spielen und 2. Ich möchte am Sonntag unbedingt gewinnen.' Die Antwort, mit einem Lächeln im Gesicht und in der Stimme: 'Jens, Punkt 1 sage ich dir zu, wir tun alles um das Spiel möglich zu machen. Punkt 2 kann ich selbst nicht beeinflussen, aber wir haben so eine tolle Mannschaft mit einem so großen Potential, wir schaffen das gegen Blankenstein.' Am Sonntag darauf (19.11.2017) haben wir in der Tat gegen Blankenstein gespielt und mit 5:3 gewonnen, Dietmar kam noch ganz stolz in den Siegerkreis, klopfte mir freudestrahlend mit seiner Urkraft auf die zarte Schulter - um kurz darauf in das unwiderrufliche Koma zu verfallen, binnen weniger Tage seinen schwersten Kampf zu verlieren und für immer von uns zu gehen.

Lasst uns alle gemeinsam sein großes Werk fortführen und in seinem Sinne weitermachen - in guten wie auch in schlechteren Zeiten. Ich sage abschließend: Danke, Herr Schott! Danke, Dietmar!" 

 

"Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können." (Jean Paul)

  


Quelle:Laudatio von Jens Herzog