Unsere kampfstarken Recken gewinnen auch in Gräfenwarth

SV Moßbach - Immer am Ball!, 09.06.2019

Unsere kampfstarken Recken gewinnen auch in Gräfenwarth

Spielbericht Kreisliga, 25. Spieltag:

SG SV Gräfenwarth I - SV Moßbach II 1:2 (H: 0:2)

Tolle Energieleistung, gegen alle Widerstände, zum Überraschungserfolg. Punkt 12 ertönte der Anpfiff, begleitet vom Sirenengeheul der Ortsteil-Feuerwache, und unsere Zweite begann die Partie wie die dienstbeflissene Berufsfeuerwehr. Erste Minute, klarer Schlag auf Biedermann's Knöchel auf der Strafraumlinie, dessen Nachhall sogar bei McDonald's in Schleiz für einen kurzen Kaukrampf der Adipositas-Generation sorgte - doch weder der 3 Meter entfernt stehende Linienrichter noch der Schiedsrichter wollten etwas gesehen oder gehört haben. Durch diese Fehlentscheidung spuckten die Gäste Feuer und kamen zu frühen Toren. Zunächst knallte der stark gegen den Oldie Orshak manndeckende Florian Borde einen Freistoß aus 18 Metern unhaltbar um die Mauer in die Maschen (6'), wenig später zirkelte der einsatzfreudige Martin Hoffmann einen Ball schlitzohrig in die lange Ecke (8') - 0:2 für Moßbach. Die Platzherren mussten sich schütteln, die Gäste blieben dran. Einige weitere gute Situationen ergaben sich für die Schützlinge um den Spielertrainer Michael Wilfert, die das Geschehen fest im Griff hatten. Bis ... ja bis der sonst als sicher bekannte Schiedsrichter Safra auch seinen Anteil an der Szenerie einforderte - und vogelwild mit Karten um sich warf. Für jedes noch so kleine Vergehen zückte er den gelben Karton und setzte sich damit unerklärlicherweise selbst unter Druck, dem er zeitweise nicht mehr gewachsen war. Vor allem die Gäste monierten oft und viel, teilweise zurecht, denn sie mussten auch viel einstecken. Und gnadenlos folgte die Konsequenz: Zuerst erwischte es Julian Biedermann, der nach seinem zweiten Foul - ohne jegliche Toleranzgrenze, die man auch als Fingerspitzengefühl bezeichnet - mit gelb-rot vom Platz musste und im Duschraum die freie Auswahl der Massagedüsen genoss (43'). "Faulspiel" statt "Foulspiel" laut dem offiziellen Spielbericht des SR-Kollektivs - dem gar nicht so faulen und unfairen Jule gesellte sich umgehend der verbal reklamierende Michael Wilfert hinterher, der in der Nachspielzeit ebenso die Ampelkarte sah (45'+2). Ein grobes Umtreten an der Mittellinie von Petru gegen Hoffmann - "Minimum dunkelgelb" selbst aus Gastgebersicht - wurde dagegen verharmlost, als gehöre es zum freundlichen Kreisligasport wie die obligatorische Kiste Bier im Handgepäck dazu.

Zur Halbzeitpause musste das Feuer der Empörung und Ungerechtigkeit in der Kabine des SVM gelöscht werden, die benachbarte Wettera hatte hierfür kaum ausreichend Wasser vorrätig. Aber das Eingreifen wirkte, die Gemüter beruhigten sich ebenso wie die Kartenflut, auch wenn die zweite Halbzeit mit einem Tiefschuss gegen Tobias Krüger los ging. Während unser Spieler einige Minuten schmerzhafter Ängste bezüglich der Nachwuchsplanung überstehen musste, erkannte der Referee als Einziger ein Handspiel!?! - Freistoß in Mittelstürmerposition, doch die Platzherren ließen das Fairplay walten und korrigierten bemerkenswert die neuerliche Fehlentscheidung - Respekt! Danach bauten die Mannen um den Altmeister Robby Wieduwilt einen Riegel vor dem eigenen Sechzehner im besten Otto-Rehagel-Stil auf, wehrten sich aufopferungsvoll gegen die überschaubaren und schwerfälligen Angriffe der Heimelf und schmissen sich in die Bälle, als ginge es um alles. Und das, was durch kam, war eine sichere Beute unseres aufmerksamen Keepers André Wolfram, der seinen Kasten für lange Zeit sauber hielt. Trotz der 80:20-Ballbesitzanteile hatte man nicht das Gefühl, dass die Randschleizer zündende Ideen kreeieren und einen Treffer erzielen können. Mit Leidenschaft, Herzblut, Kampfgeist und toller Moral brachten die dezimierten Gäste das Ergebnis schadlos über die Runden und verdienten sich großen Respekt für die Mannschaftsleistung, über 45 + x Minuten mit zwei Akteuren weniger auf dem Feld zu stehen - und das beim heimstarken Tabellenzweiten, der mit Wachter, Mihoc und Orshak starke Offensivqualität aufzubieten hatte.

Erst in der Nachspielzeit gelang dem Favorit die Ergebniskosmetik zum 1:2 (90'+2) und nach dem Anstoß kam der Abpfiff einer turbulenten Begegnung, in der es regulär um nicht mehr viel ging - außer drei Punkte, die letztendlich der SVM entführte und überglücklich bejubelte. Zumal auch solche wichtigen Stammspieler wie Neundorf, Böswetter, Renner, Kolwa, Larose und Tittel fehlten und Fruth nach wenigen Minuten verletzungsbedingt passen musste. Glückwunsch & Chapeau, Männer!

Michael Wilfert nach dem Match, mit etwas Abstand: "Wir spielten eine starke erste Halbzeit und gestatteten Gräfenwarth keine nennenswerten Chancen. Es waren ein paar unglückliche Szenen vom Schiedsrichtergespann dabei, die das Spiel kaputt gemacht haben. Mit sehr viel Wille haben wir den Sieg über die Runden gebracht." Anmerken möchten wir, dass auch der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit eine Leistungssteigerung nachwies und das umkämpfte Spiel dann besser führte - mit fairem Shakehands verabschiedeten sich alle Beteiligten in das Pfingstwochenende.

Statistikteil:

Aufstellung SVG:

Julien Schmidt (TW) - Jakob Zimmermann (C), Chris Knoch, Mario Krausch (GK), Kevin Kästner, Karwan Najat Abdullah (GK/79' Stefan Petri), Marcel Petru (GK), Ionel-Marius Mihoc, Avni Jonuzi, Nick Wachter (GK), Mikola Orshak (GK)

Aufstellung SVM:

André Wolfram (TW/GK) - Raffael Beilschmidt, Benjamin Hopfe, Julian Biedermann (43' GRK), Toni Fruth (7' Nico Podolsky), Florian Borde, Martin Hoffmann (GK/80' Steven Winter), Michael Wilfert (45'+2 GRK), Robby Wieduwilt, Tobias Krüger, Lucas Spindler (C/90'+3 Stephan Weiser)

Torfolge:

0:1 Florian Borde (6')

0:2 Martin Hoffmann (8')

1:2 Stefan Petri (90'+2)

Schiedsrichter:

Andreas Safra (Hirschberg) - Achim Kohls, Peter Wittwer

Zuschauer:

40


Quelle:JH