OTZ: Abenteurer aus Moßbach sind vorerst im Soll

SV Moßbach - Immer am Ball!, 19.10.2019

OTZ: Abenteurer aus Moßbach sind vorerst im Soll

Gern teilen wir einen Onlineartikel der OTZ (Text und Bild von Jens Henning).

Fußball: Der Aufsteiger schlägt sich wacker in der Landesklasse, auch wenn der Kader überschaubar ist. Heute gegen Ligaprimus Kahla

Können die Fußballer des SV Moßbach auch Tabellenführer Kahla ärgern? Dass der Neuling keine Angst hat vor großen Namen, bekam vor drei Wochen der selbst ernannte Titelanwärter Stadtroda zu spüren. Mit Ach und Krach kamen die Grün-Weißen nach einem 0:2-Rückstand durch zwei späte Tore noch zu einem 2:2. Für die Moßbacher um Trainer Jens Herzog (44, siehe Foto) war das 2:2 der erste Punkt auf fremdem Platz in der Landesklasse.

Heute reist die Herzog-Truppe nach Kahla. Anstoß ist um 15 Uhr. „Normalerweise haben wir keine Chance, wenn Kahla mit voller Besetzung antritt“, sagte Herzog. Zur Vorbereitung auf das Duell beim Ligaprimus hatte er tief in den Statistiken des aktuellen Kahlaer Spielerkaders gestöbert und kam in der Addition auf 500 Oberligaeinsätze. „Diese Zahl sagt doch alles über die Erfahrung von Kahla aus. Vom rein Sportlichen muss Kahla mit dieser Mannschaft eigentlich im Sommer 2020 in die Verbandsliga aufsteigen“, sagte Herzog.

Von der Verbandsliga kann man in Moßbach nur träumen. Der Neuling hat andere Ziele. „Wir wollen uns auf längere Sicht in der Landesklasse halten. Das wird schwer genug. Wir liegen territorial zwischen Zeulenroda, Neustadt und Schleiz. Da wird es auch in Zukunft schwer, Spieler nach Moßbach zu holen. Und dann haben wir einen Kader mit vier, fünf Spielern, die 30 und älter sind. Deshalb müssen wir schon heute weiterdenken, was vielleicht in drei, vier Jahren ist“, sagte Herzog. Der kleine und überschaubare Spielerkader ist im Moment das größte Problem. „Wir haben im Moment ein paar angeschlagene Spieler. Wenn es dumm läuft, fehlen sie alle in Kahla. Ich würde mir insgeheim schon noch ein, zwei Spieler wünschen. Wir werden aber in der Winterpause nicht auf Teufel komm raus noch neue Spieler verpflichten“, sagte der Verantwortliche.

Beim Tabellenführer Kahla herrscht Zufriedenheit über den Saisonstart. Kahlas Kapitän Michael Hort (26) erwartet heute dennoch keinen Selbstläufer. „Die Moßbacher holen das Maximale raus. Für mich ist das bisherige Abschneiden keine Überraschung. Sie punkten daheim auf ihrem kleinen Platz. Da hat es jede Mannschaft schwer. Sie leben noch von der Euphorie. Für die Mannschaft ist jedes Spiel in der neuen Liga ein Erlebnis. Das setzt Kräfte frei, die am Ende Punkte bringen. Man sieht es ja auch beim anderen Aufsteiger Greiz. Die mischen genauso gut mit“, sagte Hort.

Der 26-Jährige spricht vor dem Anpfiff von einem entscheidenden Spiel für seine Mannschaft. „Wenn wir gegen Moßbach auch verlieren sollten, könnte das der Mannschaft einen Knacks geben“, sagte er. Mit der Formulierung „auch“ verwies er auf die schmerzliche 2:3-Niederlage im Landespokal in Ohrdruf beim FSV 06 Ohratal. „Da waren wir einfach noch zu grün.Wenn man auswärts bis sieben Minuten vor Schluss 2:1 führt, muss man den knappen Vorsprung über die Zeit bringen.“

Im Sommer sprachen alle in Moßbach vom Abenteuer Landesklasse. Für Trainer Herzog hat sich an der Formulierung nichts geändert. „Es ist auch weiterhin ein Abenteuer. Für mich ist es auch heute noch nicht zu begreifen, wenn man jetzt im Internet nach den Mannschaften der Landesklasse sucht, dass der SV Moßbach jetzt auch dazugehört.“

Mit elf Punkten nach acht Spielen liegt der Aufsteiger im Soll. Es hätten auch schon einige Punkte mehr sein können. In Teichel und in Stadtroda hätte der SV Moßbach auch gewinnen können. Dann hätten die Moßbacher 15 Punkte – genau wie der Mitaufsteiger aus Greiz.

BSG Chemie Kahla – SV Moßbach, heute um 15 Uhr, Sportplatz Dohlenstein, Kahla


Quelle:OTZ Lokalsport/Jens Henning (www.otz.de)