Nichts für schwache Nerven

Mario Streit, 06.09.2020

Nichts für schwache Nerven

Unbändiger Jubel beim SV Moßbach in der sechsten Minute der Nachspielzeit, nachdem Franz Pilhofer (19) den 3:2-Siegtreffer erzielte.

Franz Pilhofer wird Matchwinner beim 3:2 (2:0)-Sieg des SV Moßbach über den 1. FC Greiz

Moßbach. Mit der allerletzten Aktion im Spiel erzielte Franz Pilhofer in seinem ersten Pflichtspiel den Siegtreffer. Vor dem Spiel noch hochnervös "ich bin total aufgeregt", sorgte der im vergangenen Jahr noch für Gahma in der Kreisklasse spielende Stürmer für grenzenlosen Jubel auf dem Platz. Kurz vorher, in der 2. Minute der Nachspielzeit, gab es noch hängende Köpfe bei den Gastgebern, als der Greizer Toni Kreidemeier eine Ecke zum Ausgleich einköpfte. Doch die Gäste, davon euphorisiert, wollten jetzt noch den Sieg, öffneten die Tore für den nicht mehr erwarteten Siegtreffer des SV Moßbach. Für dessen Trainer Jens Herzog wurde die zweite Hälfte zur Leidenszeit: "Zur Halbzeit müssen wir eigentlich 4:0 führen, doch dann geben wir das Spiel noch so aus der Hand. Am Ende war es extrem glücklich für uns. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen".

Es war ein verrücktes Spiel mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten. Für einen Auftakt nach Maß sorgten Fabian Thümmel, der nach einer Ecke den Ball ins Netz beförderte (6.) und Christopher Heyne, der in einen Freistoß lief und zum 2:0 einköpfte (9.). Die Gäste hätten sich nicht beschweren können, wenn es fünf Minuten später einen Elfer gegeben hätte, doch Schiedsrichter Reise übersah das Zupfen an Peter Pribitnys Trikot. Bei der Donath-Elf blieb es zunächst bei Versuchen, da die Gastgeber den Spielaufbau erfolgreich störten. Ein Schuß von Darboe in die Fänge von Keeper Lange (30.) war alles, was aufs  Moßbacher Tor kam. Moßbach dagegen mit den besseren Chancen. Bei Pillhofers scharfer Eingabe, rutschten die Stürmer daneben (42.) und auch bei Rocktäschels Freistoß fehlten nur wenige Zentimeter (45.).

Die zweite Hälfte sah die Gäste permanent am Drücker. Nach dem frühen Anschluß durch Schlehan (47.) gab es Großchancen für Darboe (62.), erneut Schlehan (70.) und Gneupel (72.). Die Herzog-Elf dagegen hatte sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen, fand keinen Zugriff mehr zum Spiel und brachte wenig Entlastung. Die einzige gefährliche Aktion hatte Pilhofer, der seinen Schrägschuß  aus spitzem Winkel aber über den Balken zog. Das Geschehen auf dem Rasen wurde immer hitziger und kulminierte mit den Platzverweisen für Darboe (rot) und Pribitny (gelb/rot). Als der 2:1-Sieg bereits in trockenen Tüchern schien, sorgte der Drehbuchschreiber nach Ablauf der regulären Spielzeit mit beiden Last-Minute-Treffern noch für spektakuläres Gefühlskino. (Mario Streit)

Aufstellung SVM:

Christian Lange (TW) - Fabian Thümmel, Franz Rocktäschel, Timo Grau (C), Markus Weiß (59' Lukas Welsche/GK) - Karl-Christian Meyer, Sandro Plietzsch (59' Nico Güdter), Julian Biedermann, Franz Pilhofer, Christopher Heyne (68' Felix Neupert) - Peter Pribitny (88'GRK)

Aufstellung FCG:

Niklas Beckert (TW) - Franz Scherf, Hannes Schmeißner (GK), Jannick Schlehahn, Richard Helmrich - Chris Schiller, Jan Watzek, Toni Kreidemeier - Philipp Gneupel (GK), Lamin Darboe (88'/RK), Martin Rieger (81' Marc Klatt)

Torfolge:

1:0 Fabian Thümmel (6'), 2:0 Christopher Heyne (9'), 2:1 Jannick Schlehahn (47'), 2:2 Toni Kreidemeier (90'+2), 3:2 Franz Pilhofer (90'+6)

Zuschauer:

250