Was macht eigentlich ... unser Schnieps aus Chursdorf?

SV Moßbach - Immer am Ball!, 05.12.2020

Was macht eigentlich ... unser Schnieps aus Chursdorf?

Fußballerische Eigengewächse aus Moßbach, selten genug, doch es gibt sie. Auf ein Paradebeispiel gehen wir heute dankbar ein. Leider veränderte sich seine räumliche Situation beruflich und privat bedingt, so dass er seinem Heimatverein doch sehr fehlt - sportlich wie menschlich. Die Rede ist von Daniel Streit, dem Chursdorfer Junge, der als feiner, anständiger und tadelloser Typ im Verein und dessen Umfeld immer noch sehr geschätzt wird. Mit inzwischen 35 Jahren würde er unserer Defensivabteilung noch sehr gut tun - als stets bissiger, ehrgeiziger und unangenehmer, aber jederzeit fairer Zweikämpfer, der einst als Musterschüler von Peter Dorn zu einer erfolgreichen Epoche unseres SVM beisteuerte und zweifellos ein sehr großer Teamplayer und Sympathieträger war. 

Hier eine Spielszene aus einem (wie so oft) erfolgreichen Heimmatch in der Saison 2012/2013 gegen den extrem spielstarken SV Jenapharm Jena: Daniel Streit klärt gegen Marcel Hauer, vor den Augen der mitfiebernden Bürgermeisterin Gisela Krösel.

Inzwischen ist der heiße 1860-Fan glücklich verheiratet und stolzer Vater eines kleines Sohnes. Wir haben mit Daniel, der uns über seinen Vater Mario und die digitalen Medien immer noch sehr verbunden ist, ein angenehmes und kurzweiliges Gespräch geführt und ihm einige Fragen gestellt, die uns der als studierter Controller in einer Landesbank berufstätige Wahl-Bajuware gewohnt offen und sympathisch beantwortete. Auf geht's!

Grüß Gott nach München, Daniel! Alles im Lot?

"Hallo zurück! Alles im Lot, danke der Nachfrage."

Wie geht's dir und deiner kleinen Familie?

"Uns geht es gut. Da wir "pünktlich" zur Corona-Krise im Frühjahr Nachwuchs bekommen haben, ist in diesem Jahr trotz Lockdown nie Langeweile aufgekommen."

Seit wann lebst du eigentlich in München?

"Seit Mitte 2011. Zunächst als Wochenendpendler mit der Fußballtasche im Gepäck und seit 2014 fest."

Also bist du längst sesshaft geworden, beruflich und privat?

"Ja, definitiv. Meine Frau kommt aus München und ist nur schwer von hier wegzubewegen :-) Zudem habe ich die Nähe zu den Bergen und zum Stadion an der Grünwalder Straße sehr zu schätzen gelernt. Generell wurde mir das Ankommen hier leicht gemacht - ohne West-Ost-Vorurteile. Doch auch wenn ich vorhabe, hier mein Leben zu verbringen, bleibe ich immer Thüringer."

Wie oft bist du noch in deiner Heimat, ungefähr?

"Im Durchschnitt sechs Mal im Jahr."

Kickst du noch aktiv im Verein oder in der Betriebssportgemeinschaft?

"Zuletzt habe ich 2019 in der Firmenmannschaft der BayernLB gespielt und zwar in einem vierklassigem Firmen-Ligen-System in München. Das war Feierabendfußball auf einem ordentlichen Niveau. Unser Towart war mal deutscher A-Jugend-Meister mit den Bayern, andere Mitspieler haben zweite Liga oder im hohen Amateurbereich gespielt. Natürlich gab es auch viele "einfache" Amateurkicker wie mich. In Summe war das ein schöner Abschluss. Einmal war Benny Lauth mein Gegenspieler und es hat auch mal ein Testspiel gegen die Ü32 des FC Bayern auf dem Kunstrasenplatz an der Säbener Straße stattgefunden. Davor habe ich für Vereine im Münchner Umland gespielt und war an den Wochenenden somit in Bad Tölz, Geretsried oder Wolfratshausen unterwegs."

Fehlt dir der Fußball nicht? Schließlich bist du mit 35 Jahren im besten Alter eines Routiniers?

"Manchmal schon, aber ich kann den zeitlichen Aufwand schlichtweg nicht mehr betreiben und ohne Training einfach nur sonntags zu kicken, das war nie mein Ding."

Aber sportlich aktiv bist du generell schon noch, oder?

"Ja, ich versuche mich fitzuhalten, gehe regelmäßig laufen und setze mir immer wieder Ziele. Im Sommer habe ich mal die Marathondistanz absolviert und dazu den Ammersee umrundet."

Wird dein kleiner Sohn auch mal spielen?

"Die Frage kannst du ihm zu gegebener Zeit selbst stellen. Die Begeisterung für den Sport werde ich ihm sicher vorleben. Aber er wird seine Interessen selber für sich herausfinden - es gibt ja auch neben dem Fußball so viele schöne Dinge für ihn zu entdecken."

Wie bist du dem SVM als deinen Heimat- und Herzensverein noch verbunden?

"Ich verfolge die Berichterstattung zu beiden Männermannschaften sehr genau und hoffe, auch bald mal wieder live vor Ort sein zu können. Ich habe schließlich noch nie auf einem der schicken Schalensitze gesessen. Und immer wenn ich aus München in die Heimat fahre und am Dietmar-Schott-Weg vorbeikomme, schaue ich auf der Vorbeifahrt, was sich am Sportgelände getan hat oder wer gerade den Ball über das Fangnetz Richtung Autobahn drischt." :-)

Glaubst du an den Klassenerhalt des SVM in der Landesklasse?

"Definitiv. Wenn körperliche und mentale Fitness passen, ist das auf jeden Fall machbar. Es ist sicher nicht leicht, sich bei dieser permanenten Unsicherheit zu motivieren. Doch da in solchen Situationen Improvisations- und Innovationskraft des Trainerstabs gefragt sind, kriegt ihr das hin!" :-)

Beruflich ist alles im Lot?

"Ja, da ich primär in langfristigen Projekten und teilweise von zu Hause aus tätig bin, kann ich mich trotz der Pandemie über mangelnde Arbeit glücklicherweise nicht beklagen."

Privat passt auch alles gut?

"Ja, sehr gut. Mit unserem kleinen Sohn die Welt noch einmal neu zu entdecken, macht extrem viel Spaß."

Was wünscht du dir für das neue Jahr am sehnlichsten?

"Persönlich natürlich, dass die Menschen in meinem Umfeld auch im kommenden Jahr gesund bleiben. Ganz generell wünsche ich mir, dass sich die Corona-Situation für unsere Gesellschaft und die Welt schnell bessert. Und vielleicht stehe ich dann kommenden Jahr am Spielfeldrand, wenn ihr den Klassenerhalt sichert - oder sitze auf einem der Schalensitze."

Vielen Dank für deine Antworten, lieber Daniel. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Gute und eine schöne Adventszeit, mit möglichst etwas weniger Stress. Bleib(t) schön gesund!

"Danke! Ich wünsche auch der ganzen SVM-Gemeinschaft eine schöne Weihnachtszeit und eine erfolgreiche restliche Saison. Liebe Grüße in die Heimat!"

Saisonabschlussfeier 2013: Daniel sagte 'Servus', war aber dennoch per Zweitspielrecht weiterhin für unseren SVM spielberechtigt und half natürlich ab und an aus. Hier verabschiedete ihn Jens Herzog, damals noch als Spielertrainer aktiv.

 


Quelle:dx (Text) / ms (Bilder)