Am Sonntag steigt in Moßbach das Superderby
Mario Streit, 28.10.2015

Packende und umkämpfte Spiele gab es bisher fast immer, wenn Moßbach und Schleiz aufeinander trafen. So wie hier beim vorletzten Duell, als die Herzog-Elf zu Hause mit 2:0 siegte. Gut 250 Zuschauer wollten dieses Spiel sehen. Eine Kulisse, die am Sonntag aufgrund der besonderen Konstellation des Derbys ohne Zweifel getoppt werden wird.
SV Moßbach - FSV Schleiz (Sonntag, 14.00 Uhr)
Moßbach. Eigentlich sollte man zurückhaltend sein mit Begriffen wie "Spiel der Superlative". Doch wenn ein Fußballspiel der Liga diesen Vergleich verdient, ist es das am Sonntag.
Gleich drei Gründe gibt es, gerade dieses Mal das Duell mit Schleiz zu besuchen. Erstmals in der jüngeren Vereinsgeschichte findet ein Kirmesspiel auf heimischem Rasen statt. Zum Zweiten steht dabei das bisher immer brisante und hochemotionale Lokalderby mit den benachbarten Kreisstädtern an. Und da die Schleizer als aktueller Tabellenführer auf die Moßbacher als die unmittelbaren Verfolger treffen, ist es Drittens auch das absolute Topspiel des Spieltags.
Allerbeste Voraussetzungen also für ein spannendes und zuschauerfreundliches Match. Auch Moßbachs Trainer Jens Herzog ist erwartungsfroh wegen der besonderen Konstellationen: "Für solche Spiele in so einem Rahmen spielt man Fußball - egal wie es am Ende ausgeht, wir alle werden die Atmosphäre aufsaugen und uns tragen lassen."
Die Favoritenfrage ist indes klar definiert. Auch wenn die Pellmann-Elf zuhause zweimal patzte, demonstrierte sie in den anderen acht gewonnen Partien ihre Stärke. Wenn die Tormaschinerie der Rennstädter einmal am läuft, ist sie kaum zu halten. So wie am vergangen Spieltag, als die Gleistaler als Tabellendritter einfach mal mit 7:1 weggeputzt wurden. Auch die Herzog-Elf erlebte vor einem halben Jahr im Fasanengarten ein ähnliches Trauma und ging mit 0:6 unter.
Damit dieses Mal ein solches Negativerlebnis ausbleibt, ist höchste Konzentration aber auch Disziplin auf dem Platz und vor allem in den Stunden vor dem Spiel gefragt. Nur mit einer Energieleistung wird es möglich sein, dem Aufstiegsfavoriten Nummer Eins Paroli zu bieten. Doch die Tatsache, daß Moßbach bisher auch nur ein Spiel verlor und seitdem neunmal hintereinander ungeschlagen ist, zeigt, daß zu viel Respekt oder gar Angst vor dem Gegner keineswegs angebracht ist. Jens Herzog bleibt deshalb locker, bringt es auf den Punkt: "Es wird unser bisher leichtestes Saisonspiel - wir haben überhaupt nichts zu verlieren!".
Auch die Ligakonkurrenz wird großes Interesse am Ausgang der Partie haben. Gewinnen die Moßbacher, bleibt es weiter spannend im Kampf um die Spitze. Mit einem Schleizer Sieg ist dagegen der Abstand zu den Verfolgern bereits so groß, daß die Herbstmeisterschaft gefeiert werden kann.
Bleibt zu hoffen, daß das Derby in einem fairen Rahmen verläuft. Das Schiedsrichterkollektiv Goretzky/Lehmann/Weck, das beide Teams bestens kennt, sollte mit seiner Derbyerfahrung für die notwendige Ruhe auf dem Platz sorgen können.
Mario Streit