Martin Köhler verläßt den SV Moßbach
Mario Streit, 13.12.2016

Da war es bereits raus. Im Rahmen der Vereinsweihnachtsfeier wurde Martin Köhler (re) am vergangenen Samstag verabschiedet, hier durch Mannschaftskapitän David Schaub. Noch überwiegt auf Moßbacher Seite die Enttäuschung gegenüber dem Verständnis für die sportlichen Perspektiven, die sich bei einem Landesklasseteam bieten.
Das Kreisoberligateam verliert zur Winterpause seinen Führungsspieler
Zum Beginn der Winterpause ereilt den SV Moßbach eine Hiobsbotschaft. Spielmacher und Leistungsträger Martin Köhler hat sich zum 31.12.2016 abgemeldet. Sollte sich der SV Moßbach als abgebender Verein mit dem SV Blau-Weiß Neustadt einigen, könnte der 27-Jährige bereits zur Rückrunde für das Landesklasseteam auflaufen. Kommt es zu keiner Einigung, wäre der Spieler jedoch für sechs Monate gesperrt.
Natürlich tut der Abgang allen Beteiligten in Moßbach sehr weh, gerade weil Martin die sportliche Leitfigur der ersten Mannschaft war. Enttäuscht ist man aber auch, weil er als Vizekapitän und Mannschaftsratsmitglied noch im Sommer seine Zusage für die komplette Saison gab und nun den Ambitionen des gesamten Teams auf die Tabellenspitze einen Bärendienst erweist.
Nach eigener Aussage liegen die Beweggründe in den sportlichen Ansprüchen, für die er in Neustadt eine bessere Perspektive sieht, aber auch in Differenzen mit Trainer Jens Herzog.
Der Wechsel zwischen Neustadt und Moßbach ist für Martin Köhler indes nichts Neues. Bereits 2008 kam der Neustädter als 19-Jähriger nach Moßbach, spielte drei Jahre in der Bezirksliga, um danach wieder in die Orlastadt zu wechseln. Umso mehr freute man sich auf die erneute Rückkehr 2014, leider aber wie sich jetzt zeigt, wieder nur für zweieinhalb Spielzeiten. Ob er vielleicht in drei Jahren dann wieder in Moßbach begrüßt werden kann, bleibt abzuwarten.
Natürlich sind vor allem Vereinspräsident Dietmar Schott und der Trainer alles andere als erfreut über den Rückzug ihres Führungsspielers. Jens Herzog: „Martins sportliche Verdienste für den SVM sind unbestritten, ebenso wie seine sportliche Qualität. Die Statistiken belegen dies in Zahlen eindeutig. Auch sein Wille und Einsatz, oftmals im körperlich angeschlagenen Zustand dennoch ins Spiel zu gehen, waren lobenswert. Das stetige Bemühen, ihm mit einer guten Trainingsqualität und auch einem klaren organisatorischen Rahmen Planungssicherheit und Wohlfühlumfeld zu geben, reichten am Ende wohl nicht aus. Das müssen wir leider so akzeptieren. Das Herz hat eben seine Gründe, die der Verstand nicht kennt. Er wird seinen Weg in der Landesklasse mit Sicherheit gehen, wofür ich ihm aber etwas mehr Standfestigkeit und Nachhaltigkeit im Gesamtwesen empfehle, auch wenn es mal nicht ganz so rund läuft.“
Der SVM wünscht Martin Köhler persönlich, beruflich und sportlich alles Gute und bedankt sich für die erfolgreiche gemeinsame Zeit.