Vor der Saison - Das traditionelle SVM - Sommerinterview

Mario Streit, 13.08.2012

Vor der Saison - Das traditionelle SVM - Sommerinterview

 

Hier die Langfassung des am Donnerstag oder Freitag in der OTZ erscheinenden Interviews mit Trainer Peter Dorn. Aus Platzgründen kann in der Zeitung leider nur eine gekürzte Version abgedruckt werden.

Das Interview ist eine Gemeinschaftsproduktion des Trainers mit seinem Co Jens Herzog. Die Fragen stellte OTZ-SVM-Korrespondent Mario Streit.

 

Nach dem neunten Platz im Vorjahr hat sich der SVM diesmal um einen Platz verbessert. Zufrieden?

Mit der grundsätzlichen Entwicklung der Mannschaft ja, v.a. in Sachen Trainingsbereitschaft und -beteiligung.

Mit der Platzierung eher nicht, da wir deutliche Reserven haben und insgesamt zu inkonstant in unserer Leistung waren. Hier behinderten aber v.a. die dünne Spielerdecke und gewisse persönliche Befindlichkeiten einiger Akteure, die sich nicht in den Dienst der Mannschaft gestellt haben, eine bessere Platzierung. Hinzu kam das berufsbedingte Ausscheiden des jahrelangen Stammspielers Markus Broßmann noch in der ersten Halbserie. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle nochmal bei der zweiten Mannschaft um Ralf Weiser, die uns permanent unterstützt haben.

 

Was waren die Highlights und was die Negativhöhepunkte?

Im positiven Sinne mit Sicherheit das unbekümmerte Auftreten mit 3 Siegen im Pokal, v.a. der Auswärtssieg in Rositz als damaliger Tabellenführer der Staffel 1. Hinzu zähle ich die Siege gegen den Aufsteiger Silbitz und eine konstantere Rückserie, sowohl ergebnisseitig als auch im gesamten Trainings- bzw. Entwicklungsprozess. Das beste Spiel der Rückrunde absolvierten wir aus meiner Sicht bei Jenapharm Jena. Negativ verliefen insbesondere die Spiele in Ranis und Zöllnitz sowie in Tanna.

 

Gegen gute Gegner stark gespielt, wird gegen vermeintlich leichte Mannschaften immer wieder geschwächelt. Wie ist das zu erklären?

Als Außenseiter läuft die Mannschaft ohne Druck auf und fühlt sich freier, während dessen gegen personell schwächere Teams oftmals der Kampf und die Leidenschaft nicht so zum Tragen kam, die uns der Gegner entgegenzustellen wusste. Und die gewisse Leistungskonstanz fehlte, wie eingangs schon erwähnt.

 

Mit Burkhard Borde und Marco Pfeifer haben zwei Urgesteine das Team verlassen. Was bleibt von ihnen haften?

Zahlreiche Tore, wie in einer Art Torfabrik. An ihren Sürmerqualitäten gab es keine Zweifel, zudem waren sie Identifikationsfiguren für den Verein. Mit 36 Jahren sind sie aber nicht mehr die Jüngsten, und ohne regelmäßiges Training wird es sicher immer schwerer, auf dem Niveau gegen junge und fitte Spieler mitzuhalten. Marco bleibt dem Verein als Führungsspieler in der Zweiten erhalten, Burkhard wechselt nach Tanna – beiden viel Erfolg in ihrer weiteren Laufbahn und ein großes Dankeschön für das Geleistete in Moßbach.

 

Wie haben die jungen Nachwuchsspieler bisher eingeschlagen? Werden sie den Sprung in die Männerklasse nahtlos schaffen?

Für uns stand die Prämisse fest, uns sportlich und menschlich zu verstärken – das haben wir mit Sicherheit getan. Die Neuzugänge haben sich menschlich bereits gut integriert und bringen eine gute fußballerische Grundausbildung mit, die uns weiterhelfen wird. Auch in der Entwicklung der Mannschaft. Zudem haben die jungen Spieler bereits als A-Junioren im Männerbereich bei ihrem alten Verein mehr als hineingeschnuppert und sogar schon Einsätze im Landesligakader der Ersten absolviert.

 

Wie steht`s allgemein um den Kader?

Wir haben unzählige Gespräche geführt – zum einen mit unserem vorhandenen Kader, zum anderen mit potentiellen Neuzugängen. Wir sind froh, den Stamm zusammengehalten zu haben, hier ist ein großes Potential vorhanden, einige Spieler haben sich richtig gut entwickelt (z.B. Daniel Streit, Andreas Tittel, Mike Beyer). Hinzu kommen junge, talentierte Neuzugänge sowie ein gestandener Akteur mit einer großen Torgefahr in Persona Robby Wieduwilt. Das stimmt uns optimistisch, das Saisonziel „gesicherter Mittelfeldplatz“ zu realisieren, vorbehaltlich aller Unwägbarkeiten, die es im Fußballsport gibt.

 

Wie sieht es mit dem Mannschaftsgeist aus, in den letzten Jahren ja nicht gerade eine Domäne der Moßbacher?

Da werden von außen auch viele Unwahrheiten hinein intepretiert, die nicht den Tatsachen entsprechen. Wir waren z.B. durch Mannschaftsabende und einen besseren Zusammenhalt bereits in der zweiten Halbserie der letzten Saison auf einem guten Weg, diesen wollen und werden wir weiter gehen – die ersten vier Wochen der Vorbereitung verliefen optimal. Wir sind intern stärker geworden, das zählt. Auch hier fand durch gewisse Spielerzu- und abgänge eine positive Entwicklung statt. Die interne Struktur – auch im Trainerteam – hat sich sehr verbessert.

 

Nachdem Co-Trainer Jens Herzog zu einer echte Bereicherung auch für organisatorische Dinge im Team wurde, verstärkt mit Peter Hartig nun ein weiterer Fachmann den Trainerstab. Was sind seine Aufgaben?

Peter ist ausgebildeter Sportwissenschaftler und war in seiner Jugendzeit selbst aktiver Fußballer in einem Leistungszentrum, leider musste er aufgrund einer schweren Knieverletzung seine Fußballschuhe an den Nagel hängen. Er ist hauptsächlich als Fitnesstrainer für die Mannschaft verantwortlich und mit seinem fundierten Fachwissen und seiner menschlichen Art ein echter Gewinn für den Verein.

 

Wie lauten die sportlichen Ziele des SVM für die neue Saison?

Sportlich: Primär genug Punkte für den Klassenerhalt sammeln, danach im gesicherten Mittelfeld etablieren. Zudem wollen wir uns spieltechnisch und -taktisch weiterentwickeln – hier sind uns gerade Teams aus dem Jenaer Raum voraus. Darüber hinaus wollen wir als Einheit bzw. Team weiter zusammenwachsen und eine verschworene Truppe werden, die sich auch durch Mißerfolge nicht aus der Bahn werfen lässt. Hier ist uns Hirschberg ein gutes Vorbild.

Wir haben jetzt eine sehr gute Altersstruktur im Kader, worauf sich auch perspektivisch aufbauen lässt.

 

Mit welchen Teams wird man im Kampf um die Spitze am meisten rechnen müssen?

Ganz klar: Jena-Zwätzen und Camburg, ferner werden Hirschberg und Blankenstein mit Sicherheit eine dominante Rolle spielen. Staffelfavorit für mich ist Jena-Zwätzen.

 

Werden die Abstiegskandidaten wieder ausschließlich aus dem Saale-Orla-Kreis kommen?

Das weiß ich nicht, ich hoffe bzw. gehe davon aus, dass der SVM nicht dazugehören wird.

 

Nach dem Ranis-Spiel zur Saisoneröffnung geht es gegen Zöllnitz und Camburg gleich ans Eingemachte. Wieviel Punkte sind dabei das Ziel?

Unabhängig von der Punktzahl wollen wir gut in die Saison starten – hier möchte ich mich nicht festnageln lassen. Auf jeden Fall ist der Auftakt sehr schwer für uns – auch Ranis hat sich gut verstärkt, v.a. auf der Trainerposition.

 

Nach dem Abstieg der Oettersdorfer freuen sich die Anhänger nun auf das Derby gegen Triptis. Die Mannschaft auch?

Wir haben noch mehr Derbys – jedes Spiel hat seinen Stellenwert. Und vor dem Triptis-Spiel haben wir andere, schwere Aufgaben. Deswegen interessiert uns das zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt nicht. Die Brisanz wird Triptis in der bekannten Art anheizen, wir bleiben da cool.

 

Hat sich im Umfeld des Vereins auch was getan?

Ja, dank permanenter Unterstützung vieler Helfer wurde zuletzt das Sportlerheim räumlich ausgebaut – u.a. mit einem neuen, zweiten Duschraum und einer neuen SR-Kabine. Ferner wurden der Haupt- und Trainingsplatz einer Renovierung unterzogen und der Eingangsbereich zum Sportgelände mit einer Zaunanlage eingegrenzt. Hier möchte ich mich beim Vorstand für dessen zeitintensive Arbeit unterstützen.