OTZ vom 09.03.2021: Ein Käfig voller Fußball-Narren in Moßbach ⚽️

Die Vorteile einer Soccer-Anlage sind vielseitig, erklärt Trainer Jens Herzog: "Der Ball bleibt durch Banden und Netz immer im Spiel, der Kick wird noch intensiver. Koordination und Motorik werden geschult, die Spieler müssen aufmerksamer sein und schnell umschalten. Im Training bietet sich damit ein Intervalltraining an, was man mit vier gegen vier oder fünf gegen fünf bestreitet. Vier Minuten reichen für eine Halbzeit, danach wird so mancher aus der Puste sein."

Profitieren soll vom neuen Fußballkäfig vor allem der Nachwuchs, für den ein weiterer Aspekt im Fokus steht: der Spaßfaktor. Denn so wie bei anderen Sportvereinen hat auch die Führung des SV Moßbach Bedenken, dass die Kinder während der langen Corona-Pause Sofa und Konsole als neues Hobby für sich entdeckt haben. Um schnell die Freude am Fußball zurückzugewinnen, dafür soll die neue Anlage einen Anreiz schaffen. Wenn sich außerdem die eine oder andere Neuanmeldung einstelle, wäre man bei den Moßbachern nicht unzufrieden.

Aktuell sind im Verein rund 170 Mitglieder gemeldet, davon 70 Kinder und Jugendliche in den Spielklassen Bambinis bis zu den D-Junioren. Für die Nachwuchsgewinnung kooperiert der SVM mit Schulen und Kindergärten, das Einzugsgebiet erstreckt sich über die VG Seenplatte bis nach Knau oder Zeulenroda.

Getreu dem Vereinsslogan: Aus Moßbach - Für Moßbach

Coronabedingte Abmeldungen habe es bisher keine gegeben, der Zusammenhalt zwischen den Einwohnern der kleinen Gemeinde und dem Sportverein ist groß. Dies zeige einmal mehr das Projekt Soccer-Court, sagt Jens Herzog: "Wir haben schnell die Zusage über einen 3000-Euro-Gemeindezuschuss bekommen. Eine digitale Spendentafel, über die uns private Spender unterstützen, war innerhalb weniger Stunden voll. Auch die zweite Tafel stößt auf großes Interesse. Mit einer derartigen Resonanz haben wir nicht gerechnet."

Durch Spenden, beantragte Fördermittel und Eigenmittel will der Verein die Gesamtkosten von gut 27.000 bis 30.000 Euro stemmen. Die Soccer-Anlage mit einer Fläche von 20 mal 13 Metern wird als Komplettpaket bestellt. "Kunstrasen, Banden, Netz, Stangen, Tore: das kommt alles fertig bei uns an und wird aufgebaut. Um den Unterbau, das Fundament und die Restarbeiten wie das Errichten einer Drainage kümmern wir uns", so Timo Grau. Er ist sich der Unterstützung zahlreicher Vereinsmitglieder sicher, die Bagger- und Schaufelarbeiten werden seiner Schätzung nach zwischen fünf und sechs Wochen dauern.

Optisch kommt die Anlage in grün-weiß daher – passend zu den Vereinsfarben des SV Moßbach. Dass zwischen Projektidee und Fertigstellung zwei Jahre vergingen, hatte Gründe. "Verschiedene Arbeiten am Sportlerheim oder dem Rasenplatz hatten Vorrang. Erst danach konnten wir uns dem neuen Projekt widmen und wollen damit den Stellenwert für die Kinder, deren Familien und den Sport in der Region weiter stärken", sagt Vorstandsmitglied Lutz Weidehaas. Nach Fertigstellung soll die Anlage als Trainings- und Turniergelände sowie als Treffpunkt für die Jugend gelten.

Beim Bolzen Spaß haben, andere Kinder kennenlernen und integrieren, Straßenfußball in seiner Reinform: Jens Herzog kommt aus dem Schwärmen kaum noch heraus. Geht es nach ihm, soll der Käfig bereits Ende April seine Türen öffnen. Und wenn es die Kinder erlauben, werden auch die Fußball-närrischen Männer aufs Feld gelassen, um sich endlich beim Fußballtennis messen zu können.

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