Unverhofft kommt oft: Glücksfall im Thüringer Landespokal ?

SV Moßbach - Immer am Ball!, 01.04.2021

Unverhofft kommt oft: Glücksfall im Thüringer Landespokal ?

Fast alle wollen, dürfen aber nicht: Der SV Moßbach steht sensationell im Finale!

Moßbach. Dies hätte sich auch der kühnste Fan des SVM überhaupt nicht träumen lassen: Die Moßbacher bestreiten dieses Jahr völlig überraschend das Finale des Thüringer-Fußball-Landespokals. Gegner, voraussichtlich am 29. Mai, wird der aufgrund seiner Tradition gesetzte FC Carl Zeiss Jena sein. Möglich macht dieses unverhoffte Vereinshighlight eine kurzfristig einberufene Umfrage bei allen noch im Wettbewerb befindlichen Mannschaften hinsichtlich einer Pokalfortführung in dieser Saison. Nach diversen, sehr strengen Bewerbungsanforderungen und schnellen, nahezu blitzartigen Entscheidungserfordernissen blieben nur noch die beiden kleinen Landvereine vom SV Moßbach und SV 08 Westhausen (Südthüringen) im Rennen, die dank folgender Faktoren die Nase gegenüber allen anderen noch im Wettbewerb vertretenen Mannschaften vorn hatten: Die kommunale Mitwirkung durch den Gemeinderat (mit einem völlig unbürokratischen Eilbeschluss im Umlaufverfahren) war binnen weniger Minuten gewährleistet. Beide Vereine gründeten zudem bereits zum 01.01.2021 eine generell lockdownbefreite Rehasportabteilung, in die sich jetzt alle Fußballer der 1. Mannschaft umgliedern werden, so dass nach Ostern auch der regelmäßige Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden darf, losgelöst von Inzidenzzahlen. Und ein primär auf den ländlichen Raum ausgelegtes Thüringer Modellprojekt protegierte die beiden Dorfvereine letztendlich auch mit in das gestufte Auswahlverfahren. Mithin waren die ob der anhaltend schwierigen Corona-Lage vorgegebenen Rahmenbedingungen für eine spielerische Fortsetzung des Pokalwettbewerbs vollumfänglich erfüllt.

Somit musste das Los entscheiden, welche beiden Teams ein coronakonformes Finale bestreiten dürfen. "Ich fiel aus allen Wolken, dachte an einen Scherz. Doch es stimmt wohl, wir stehen im Finale und sind fassungslos", beschreibt Trainer Jens Herzog seine Gemütslage nach dem Erhalt der vorösterlichen Kunde, die der MDR im gestrigen Thüringen-Journal bereits latent andeutete. "Jetzt wollen wir das Finalmatch auch nach Moßbach holen", gab sich Bürgermeisterin Gisela Krösel gewohnt euphorisch wie kämpferisch. "Gebt uns bitte einige Tage zum Realisieren, denn wir sind doch mehr als verblüfft und müssen uns erst sammeln. Wir halten euch auf dem Laufenden", bringt es Lutz Weidehaas als Vorstandssprecher in seinem Statement auf den Punkt, "aber wir nehmen diese kapitale Aufgabe mit all unseren Mitteln an." Und als wesentlicher Bestandteil des ultraschnell erstellten, aber äußerst tragfähigen und belastbaren Gesamtkonzepts - dieses hatte sich ja bereits zum heimischen Kirmesspiel am 01.11.2020 gegen Neustadt bewährt - kommt auch etwas wichtige Wirtschaftskraft nach Moßbach zurück: Denn auch der Landgasthof Moßbach um seinen Chef Dietmar Weiser freut sich, kann er doch beide Finalisten in einer dreitätigen Isolation bestens betreuen, direkt und bequem am Fuß des an der Autobahnhöhe gelegenen Sportplatzareals - um das "Finale Daheme" mit Gastronomie und Unterkunft abzusichern.

Alle anderen Teams sollen sich mit einer gleichmäßig gestaffelten, finanziellen Ausschüttung der Pokalprämie aus dem üppigen DFB-Topf abfinden; ob dieses Vorgehen bei den Vereinen durchgehende Akzeptanz findet, bleibt natürlich abzuwarten. Die Entscheidung obliegt den Gremien des TFV, der unbedingt einen sportlich ermittelten Vertreter unseres Freistaates in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals der neuen Saison 2021/2022 entsenden will.

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Quelle:dx (Text) / cae (Bild)