SV Moßbach überrascht zur Hinrunde
Mario Streit, 11.01.2013

Platz zwei zur Winterpause übertrifft alle Erwartungen
In Moßbach darf man zur Winterpause umdenken, was das Saisonziel betrifft. Dies lautete im August noch primär Klassenerhalt und gesicherter Mittelfeldplatz. Sicher kein Understatement, betrachtet man den Umbruch im Team. Zu unsicher war die Situation nach den Abgängen etablierter Spieler und dem notwendigen Einbau von sieben Neulingen, von denen fünf noch keine große Erfahrung im Männerbereich hatten. Hinzu kam das Stühlerücken auf der Trainerposition, das aber wider Erwarten keine Unruhe brachte. Peter Dorn passte Ende September und auch für Nachfolger Peter Hartig war zwei Monate später Schluß.
Waren es noch in der Vorsaison die Hirschberger, die in die Phalanx der Teams aus dem Raum Jena einbrachen, ist es nun der SVM, der nicht nur zur eigenen Überraschung derzeit mit gerade einmal zwei Punkten Rückstand auf die Camburger Platz zwei belegt. Jene Mannschaft, gegen die man am dritten Spieltag die einzige Niederlage (2:5) bezog. Nach zuvor zwei Siegen gegen Ranis (4:1) und in Zöllnitz (2:1) war die Dorn-Elf auf dem Boden der Realität zurück. Insofern war der folgende Auswärtssieg (2:1) bei den stärker erwarteten Hirschbergern wieder überraschend. Es folgten drei Unentschieden in Serie in Spielen, bei denen Siege fest eingeplant waren. Gegen Oppurg verspielte man leichtfertig eine 2:0-Führung und auch in Triptis hielt das 2:0 nur bis zur 70. Minute. Das dritte 2:2 in Folge setzte es gegen Tanna. Dabei verdarb ausgerechnet Ex-Torjäger Burkhard Borde mit seinen beiden Treffern den Gastgebern den Sonntag. Platz acht mit zwölf Punkten aus sieben Spielen entsprach dennoch in etwa den Erwartungen der Moßbacher.
Daß das Tanna-Spiel jedoch einen Schnitt bedeutete und von nun an nur noch Siege folgen sollten, konnte wohl keiner erwarten. Dem 2:0-Auswärtssieg bei Jenapharm folgte ein spektakuläres 4:0 über Blankenstein. Außergewöhnlich dabei, daß alle vier Tore noch vor der Halbzeit innerhalb von sieben Minuten fielen. Die wohl größte Überraschung landete der SVM bei den favorisierten Zwätzenern. Ohne fünf Stammkräfte begab man sich zum Zweiten und siegte dennoch verdient mit 2:1. Das Rezept? Unbändiger Kampf- und Siegeswille nach einem bekannten Motto, das Sepp Herberger einst ausrief. Auch in Moßbach war es endlich angekommen. Die Mannschaft sah sich jetzt auf einer Woge des Erfolges, mußte beim 4:3 über Lobeda jedoch lange um den Erfolg bangen. Überzeugender dagegen der Auftritt beim Mitfavoriten Kahla, der mit 3:1 dank einer starken zweiten Hälfte endete. Den Jahresabschluß besiegelten die Moßbacher schließlich beim 3:0 im winterlichen Ranis.
Vervollständigt wurde die Saison mit erwarteten Siegen im Kreispokal bei Oppurg II (7:0) und Eintracht Eisenberg II (3:0).
Jens Herzog, der nicht erst seit der kommissarischen Übernahme des Traineramtes der Hauptmacher im Team ist, äußert sich trotz der guten Ausgangslage zurückhaltend zur Rückrunde: „Topfavoriten bleiben weiter Jena-Zwätzen und Camburg. Die Endplatzierung hat für mich selbst nicht den Vorrang. Wichtiger ist, den Teamgeist weiter zu pflegen. Wenn dies gelingt, können wir es schaffen, mögliche Rückschläge schnell auszublenden um wieder erfolgreich Fußball zu spielen.“
Statistik zur Saison:
Einsätze:
In den 13 Spielen vor der Winterpause kamen für den SV Moßbach insgesamt 20 Spieler zum Einsatz. Über die komplette Spielzeit standen Daniel Streit und Markus Zölsmann auf dem Platz. Ebenfalls alle 13 Punktspiele absolvierte Robby Wieduwilt. Einen Einsatz weniger verbuchten Jens Herzog, Denny Lukes, David Schaub, Tony Neundorf und Daniel Kraus. Andreas Tittel lief 11mal für seine Farben auf. Die weitere Reihenfolge: Jan Zeitler, Andy Frick und Mike Beyer (je 10), Martin Querengässer (9), Sandro Plietzsch und Andre Zwingelberg (je 6), Markus Weiß und Steve Schöne (je 5), Lucas Spindler (4), Holger Schlegel und Peter Dorn (je 1). Den Kader erweiterte durch einen Pokaleinsatz Torhüter Marc Schulze
Torschützen:
Erfreulich ist die Tatsache, daß sich insgesamt zehn Spieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Mit seinen 9 Treffern ist Jan Zeitler wieder Top-Torjäger des Teams. Mit 7 Toren folgt Robby Wieduwilt in der internen Wertung. Vier Treffer erzielte Daniel Kraus. Denny Lukes und Andreas Tittel trafen je 3mal. Während es David Schaub, Martin Querengässer und Sandro Plietzsch auf zwei Treffer brachten, trafen Lucas Spindler und Andre Zwingelberg je einmal.
Zuschauer:
Zuschauermagnet war das Spiel gegen Blankenstein (175). Gegen Tanna kamen 125 Zuschauer. Die Wenigsten wollten dagegen das Match gegen Lobeda 77 sehen (60). Der Zuschauerschnitt bei den sechs bisherigen Heimspielen lag bei 103.