OTZ: "Beim Fußballnachwuchs ist kein Platz für Rivalitäten"
SV Moßbach - Immer am Ball!, 13.05.2021
Gemeinsam für den Fußball-Nachwuchs: Janina Geiler, Anja Frank, Sebastian Hopf, Steve Leudolph und Andreas Kraske (von links). Ein Vertreter vom FC Motor Zeulenroda war zum Termin verhindert (Bild: OTZ).
OTZ, am 13.05.2021. Das neu gebildete Konsortium der sogenannten SG Oberland bündelt die sportlichen Kräfte im Großfeldbereich der C- bis A-Junioren. Als Konsorte tritt auch unser SV Moßbach auf, der seine Jungs als Gastspieler in die SG einbringen wird, um sich somit als strategischer Partner an der Nachwuchskooperation zu beteiligen. Die OTZ veröffentlichte hierzu einen Artikel, den wir gern teilen (Redakteur Benjamin Schmutzler).
+++
Fünf Fußball-Clubs aus den Landkreisen Saale-Orla und Greiz machen gemeinsame Sache.
Man stelle sich vor, die Revierclubs Schalke 04 und Borussia Dortmund würden eine Spielgemeinschaft eingehen. Und mehr noch: aus Bochum, Duisburg, Essen stoßen regelmäßig Gastspieler dazu und komplettieren dieses Auswahlteam.
OK, ganz so groß und mit Tradition behaftet ist die Rivalität der Fußballvereine hier in der Region vielleicht nicht. Doch ein Blick in die Kristallkugel macht laut dem Schleizer Nachwuchsleiter Steve Leudolph deutlich: „Wenn wir unseren Nachwuchs voranbringen wollen, müssen wir zusammenrücken.“ Wir – das sind neben dem FSV Schleiz die Fußballvereine vom SV Moßbach, SV Grün-Weiß Tanna, FC Motor Zeulenroda und dem LSV 49 Oettersdorf.
Dessen Nachwuchsleiterin Janina Geiler bringt es auf den Punkt: „Wir haben uns als als Verantwortliche den Kindern verpflichtet. Gerade im C-Jugend-Bereich, also ab 13 Jahren, trennt sich bei vielen Vereinen die Spreu vom Weizen. Außerdem benötigt es mehr Spieler, da ab dieser Altersklasse auf dem Großfeld agiert wird. Wir brauchen diese Zusammenarbeit, um weiterhin Mannschaften stellen zu können.“ Ein schönes Zeichen des Miteinanders und gleichzeitig alternativlos, umschreibt Tannas Abteilungsleiter Sebastian Hopf. Es sei ein organisatorischer Aufwand, auch für die Eltern, der sich allerdings lohne. Doch wie genau sieht dieser Zusammenschluss aus, wird wie beim JFC Saale-Orla oder JFC Gera ein neuer Jugendverein ins Leben gerufen?
„Nein“, sagt Steve Leudolph, „wir wollen den Mehrwert über einen Kooperationsvertrag erreichen. Im Nachwuchsbereich dürfen sich bis zu drei Vereine in einer Spielgemeinschaft zusammenschließen. Die jeweils übrigen Teams delegieren ihre jungen Fußballer als Gastspieler. Das bringt Qualität rein, die sich auszahlen wird.“ Konkret sehe das so aus: Bei der A-Jugend bilden Schleiz/Zeulenroda eine Spielgemeinschaft mit Gastspielern aus den drei anderen Vereinen. Im B-Bereich gibt es ein Dreierbündnis Tanna/Oettersdorf/Schleiz samt Gastspielern aus Moßbach und Zeulenroda.
Bei der C-Jugend stellt Tanna eine eigene Mannschaft, hinzu kommen zwei Teams aus der Spielgemeinschaft Schleiz und Zeulenroda. Insgesamt sind bei der Kooperation 85 junge Spielerinnen und Spieler involviert. Jede Altersgruppe trainiert zusammen, gute Bedingungen sind bei allen Teams gegeben.
„Wir haben bereits in der Vergangenheit Spielgemeinschaften unter uns Fußballvereinen gehabt. Die Kinder gewöhnen sich schnell daran, kennen sich teilweise bereits aus der Schule und wollen einfach nur kicken. Die Notwendigkeit des Zusammenschlusses vermitteln wir ihnen mit Sinn und Verstand“, sagt Janina Geiler. Vereinzelte Kritiker seien eher unter den Erwachsenen zu finden, alte Fehden und Geschichten schweben in den Köpfen mit. Und jetzt soll der Moßbacher im Trikot der Schleizer auflaufen?
Quelle:https://www.otz.de/sport (Text und Bild: Benjamin Schmutzler)
