Moßbach zeigt wieder Gesicht
Mario Streit, 31.10.2021

Lukas Welsche (7), der mit seiner Rückkehr für deutliche Belebung im Moßbacher Spiel sorgte, steigt in der 18. Spielminute nach einem Eckball am höchsten und köpft zum 1:0 ein.
Herzog-Elf entführt mit großer Willensstärke drei Punkte aus der Glockenstadt
Apolda. Da ist es wieder, das Moßbacher Gesicht. Nach der Heimpleite der Vorwoche sah man am Samstag eine Elf, die sich der Bedeutung des Spiels bewusst war, hochkonzentriert mit hohem Laufaufwand und starkem Pressing den Glockenstädtern den Schneid abkaufte. Am Ende standen drei hochverdiente Punkte. Extrem wichtig, beim Blick auf die Tabelle. Mit einem Punkt vor Greiz jetzt Vorletzter, beträgt der Abstand zum Sechsten Pößneck nur fünf Punkte!
Das Abtasten und Belauern beider Teams dauerte. Bis zur 18. Minute. Fabien Seidel brachte eine Ecke. Kopfballspezialist Lukas Welsche stieg in die Luft und beförderte das Leder ins lange Eck. Das 1:0 war der Funke, den das Spiel brauchte. Die Herzog-Elf störte den Spielaufbau der Gastgeber früh, lief die Gegenspieler immer wieder an und provozierte Fehler. So wie beim 2:0, als sich Seidel den Ball eroberte und nach Zusammenspiel mit Leon Möschwitzer dessen Querablage im Netz versenkte (21.). Ein Schock, der zunächst saß bei der Heimmannschaft, die noch immer eine Lösung suchte, um Moßbachs starke Defensive ins Wackeln zu bringen. Während Ex-Toptorjäger Andreas Schnacke nahezu kaltgestellt wurde, war es immer wieder Darius Fauer, der den Riegel durchbrechen konnte. Doch seinen guten Abschlüsse landeten bei einem ebenso guten Empfänger: Maximilian Jünger. Moßbachs Keeper parierte zwei Distanzschüsse in starker Manier (32./40.) und gewann auch im direkten Duell mit dem jungen Torjäger (39.).
Halbzeitpfiff. Moßbach im Soll, Apolda unzufrieden mit der eigenen Leistung und noch mehr mit dem Auftreten der jungen Erfurter Schiedsrichterin. Judith Köttig wurde von den Anhängern schon früh im Spiel zum Sündenbock erkoren.
Außenpfosten in der 48. Minute! Seidel, der aus 20 Metern abzog im Pech. Keine frühzeitige Entscheidung für Moßbach, dafür ein Weckruf für die Gastgeber, die jetzt den Druck erhöhten. Die Herzog-Elf stand zu tief und lud förmlich zum Gegentor ein. Als Fauer, wer sonst, aus der Distanz draufhielt, das straffe Geschoß exakt im Winkel zum 1:2 einschlug, war das Spiel wieder offen (67.). Es wurde immer intensiver und hektischer. Eine schwere Aufgabe für das junge Schiedsrichterteam, das jetzt viel Farbe ins Spiel brachte. Fünfmal Gelb, lautete die Ausbeute auf beiden Seiten. Dennoch wurde ab und zu auch Fussball gespielt. Als Peter Pribitny von Neupert in der 78. Minute geschickt wurde und das Leder gefühlvoll über den herausgelaufenen Keeper Marzian zum 3:1 ins Tor hob, war die Vorentscheidung gefallen. Einzig Fauer, der aber aus Nahdistanz verzog (87.), hatte die Chance zum Anschluß.
Moßbachs Trainer stand die Erleichterung nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben: "Mein gutes Gefühl heute Morgen beim Aufstehen hat sich bestätigt. Ich wollte von meinen Spielern viel Selbstvertrauen und eine 1:0-Führung. Das ist aufgegangen und hat uns Sicherheit gegeben. Ich denke schon, dass wir damit die richtige Antwort auf die Pleite in der Vorwoche gegeben haben."
Noch drei Spiele sind es in der Hinrunde. Dreimal Gelegenheit zu punkten im Kampf gegen den Abstieg. Am kommenden Sonntag kommt zum Kirmesspiel nach Moßbach mit dem 1. FC Greiz der derzeitige Tabellenletzte.
Mario Streit