Bittere Klatsche für Moßbach
Mario Streit, 20.03.2022

Zumindest in Sachen Lufthoheit konnten die Moßbacher den Gastgebern Paroli bieten. Hier klärt Michael Kühn vor den einköpfbereiten Oliver John (14) und Florian Klinger.
Herzog-Elf findet beim 1:6 (0:3) keinen Zugriff auf Spiel und Gegner
Stadtroda. Bereits vor dem Spiel gab es bei Jens Herzog einige Fragezeichen. Nicht nur wegen fehlender Akteure, denn auch die gesamte Vorbereitung lief alles andere als optimal. Dennoch wollte Moßbachs Trainer am Ende keine Ausreden gelten lassen: "Stadtroda war heute für uns der erwartete Scharfrichter, auch vom Kopf her waren sie uns komplett überlegen. Mit so einer Leistung haben wir in der Landesklasse nichts zu suchen."
Bereits nach der ersten Aktion der Gastgeber zappelte der Ball im Netz. Andreas Lelle schickte Simon Fuchs steil, der das Leder vorbei an Keeper Jünger zum 1:0 ins Tor legte (1.). Bereits sieben Minuten später das 2:0. Wieder ging es über rechts, Schwarz flankte nach innen, wo Marian Rennert aus Nahdistanz einnetzte. Ganz einfach, aber viel zu schnell für Moßbachs schläfrige Abwehrkette, die erneut nur hinterher schaute. Die Gegentore brachten statt Aufbäumen noch mehr Unsicherheit. Fuchs, der ungestört abzog, traf nur in die Fänge von Jünger (10.). Stadtroda kontrollierte in der Folge gut kombinierend das Spiel, während den Gästen nur lange Bälle ohne Adressat einfielen. Als Markus Weiß in der 25. Minute mal aus der Ferne abzog, das Leder knapp den Kasten verfehlte, konnte zumindest die erste Halbchance verbucht werden. Längst waren aber die Grün-Weißen dem 3:0 näher, als die Gäste dem Anschlußtreffer. Nach einem Foul von Kapitän Grau im Strafraum, hieß es Elfmeter. Lelle versenkte diesen sicher zur klaren Halbzeitführung (39.).
Dem Wiederanpfiff folgte ein Galaauftritt von Stadtrodas Torjäger Fuchs. Innerhalb von neun Minuten zeigte er seinen Gegenspielern dreimal (47./49./56.) die Hacken. Mit seinem Hattrick ließ er auch die letzten Zweifel am Sieg seines Teams ersticken. Der Herzog-Elf muß man zu Gute halten, jetzt nicht völlig eingebrochen zu sein. Mit Einsatz verhinderten die Gäste weitere Nackenschläge, ohne aber selbst Struktur ins eigene Spiel zu bringen. Nach einem Freistoß des eingewechselten Fabien Seidel ließ Stadtrodas Keeper Padutsch prallen, doch die heute unglücklich agierenden Nitschke und Thümmel behinderten sich beim Abschluß. Und nachdem Rocktäschel Schaafs Schuß noch von der Linie holte (78.), fiel doch noch der Ehrentreffer, als Grau eine Seidel-Ecke ins Tor köpfte (83.). Wenigstens ein kleiner Lichtblick, der aber als Trostpflaster nicht taugte.
Die Fragezeichen bleiben auch nach dem Spiel. Es war eine Standortbestimmung mit klarer Aussage: Reinarbeiten in die Saison. Ganz schnell, mit der entsprechenden Einstellung und großem Trainingsfleiß. Der Weckruf in Stadtroda konnte schriller nicht sein. Er wird nicht ohne Wirkung bleiben. In positiver Hinsicht. Der SV Moßbach kann das!
Mario Streit