Presseschau: Der Stadtroda-Spielbericht der OTZ

Nach 57 Minuten hätte Schiedsrichter Thomas Schlicht die Partie zwischen dem FSV Grün-Weiß Stadtroda und dem SV Moßbach am Sonnabend auf dem Kunstrasenplatz im Roda-Stadion in Stadtroda getrost abpfeifen können – wegen technischer Überlegenheit der Heimmannschaft. FSV-Torjäger Simon Fuchs hatte gerade zum vierten Mal getroffen und auf 6:0 erhöht. Für seinen Hattrick nach der Pause benötigte der 26 Jahre alte Offensiv-Mann lediglich zehn Minuten. Die Moßbacher waren bis dahin in allen Belangen unterlegen. 

Dass es für die Moßbacher nicht noch heftiger wurde, lag einzig und allein am Gegner. Das Team schaltete einen, wenn nicht sogar zwei Gänge zurück – ansonsten hätte es wohl ein Debakel im zweistelligen Bereich gegeben. Die Gäste wiederum kamen durch das Tor von Kapitän Timo Grau in der 84. Minute noch zur Ergebnis-Kosmetik. Am Gesamteindruck konnte der Ehrentreffer nichts ändern: Moßbach präsentierte sich an diesem Nachmittag wie ein Abstiegskandidat.

Gäste-Trainer Jens Herzog wollte nach dieser katastrophalen Vorstellung nichts Schönreden. „Stadtroda hat uns heute den Spiegel vorgehalten. Vor dem Spiel hatte ich von der Partie als Scharfrichter gesprochen. Nach dem Abpfiff sollte jeder meiner Spieler wissen, dass diese Leistung nicht genügt für ein weiteres Jahr in der Landesklasse. Es reicht nicht, wenn die Hälfte der Mannschaft fit ist und die andere Hälfte nicht. Vielleicht kam diese hohe Niederlage für uns zum richtigen Zeitpunkt“, sagte Herzog.

Stadtrodas Trainer Peter Dauel wirkte nach dem Schlusspfiff derweil tiefenentspannt. „Wir haben unser Ziel erreicht. Wir wollten unbedingt mit einem Sieg starten. Das haben wir geschafft.“

Die Partie begann aus FSV-Sicht wie gemalt: Nach acht Minuten stand es schon 2:0 durch die Treffer von Simon Fuchs (1.) und Marian Rennert (8.). Das Gros der sechs FSV-Tore fiel nach dem selben Strickmuster. Es wurde schnell über außen gespielt und dann der Ball quer nach innen gepasst. Simon Fuchs polierte seine Saison-Torbilanz entscheidend auf. Er steht jetzt bei zehn Toren.

„Er brauchte nur ein wenig mit seinem Hintern zu wackeln und schon hatte er unsere Hintermannschaft ausgespielt“, sagte Herzog über den Mann des Spiels. Für die Moßbacher war das 1:6 die höchste Niederlage seit ihrem sportlichen Aufstieg in die Landesklasse im Sommer 2019. „Nach der wenig überzeugenden Vorbereitung brauchen wir bestimmt noch drei, vier Wochen, um wieder in die Form vom Herbst 2021 zu kommen“, sagte Herzog.

OTZ-Spielbericht Stadtroda vs. Moßbach