Nichts geht mehr

Mario Streit, 19.06.2022

Nichts geht mehr

Noch einmal jubeln in der Landesklasse: Jens Herzog und Michael Kühn nach dessen Treffer zum 1:0 in der 18. Spielminute.

 

Moßbach verabschiedet sich mit Punktgewinn in Greiz aus der Landesklasse

Greiz. Bereits vor dem Spiel waren die Erwartungen gedämpft, hätte es doch einer Niederlage der Niederpöllnitzer oder der Apoldaer bedurft, um den Abstieg noch abwenden zu können. Da diese der Herzog-Elf den Gefallen nicht taten, war der Ausgang des Spiels in Greiz am Ende Makulatur. "Wir haben den Klassenerhalt nicht heute verpasst, mehrere "Sechs-Punkte-Spiele" wurden einfach vergeigt", sagte Trainer Herzog am Ende der Partie. Alles Hätte, Wenn und Aber zählt nicht, kein Lamentieren ob der dauerverletzten Leistungsträger Pribitny oder Welsche. Dass man ausgerechnet in der heißen Saisonendphase mit dem scheinbar unzähmbaren Seidel auch den wirkungsvollsten Offensivspieler aus dem Team kickte, sorgte zwar für Ruhe im Team, aber auch im gegnerischen Strafraum. Nicht gerade erfolgsfördernd waren auch die bereits seit Wochen bekannten Wechselambitionen einiger Spieler.

Trotz des drohenden Abstiegs wurde die Herzog-Elf nochmals von über 30 Fans nach Greiz begleitet. Die schattigen Stellen auf dem Tempelwaldsportplatz waren bei 37 Grad im Schatten schnell vergeben. Für die 22 Akteure begann ein Kick im Backofen. Die erste heiße Szene gab es nach einer Viertelstunde, als Keeper Lange einen etwas zu schwach angesetzten Heber des durchgebrochenen Krauße wegfing. Moßbachs erste Möglichkeit landete im Tor. Die Greizer klärten eine Ecke nicht konsequent, Michael Kühn war mit dem Fuß zur Stelle: 1:0 (18.). Greiz danach das aktivere Team, doch der herausragende Lange verhinderte mit starken Paraden gegen Darboe (21.) und Schmeißer (34.) den Ausgleich vor der Pause. Auch nach der Halbzeit drängten die Gastgeber auf das Moßbacher Tor. Schmeißer köpfte nach einer Ecke aber nur drüber (55.), Grau warf sich in eine Schuß des durchgebrochenen Darboe (70.), dem auch Aschenbrenner im letzten Moment den Ball vom Fuß fischte (72.). In den letzten zehn Minuten wurde das Spiel hitziger. Der eingewechselte Heyne hätte auf 2:0 erhöhen können, doch sein Distanzschuß ging knapp neben das Tor. Und als Möschwitzer nach schönem Solo nach innen flankte, bekam Neupert in der Mitte das Leder nicht unter Kontrolle (82.). Nachdem zuvor Schiedsrichter Nils Teichmann ein klares Nachtreten von Darboe übersah, hieß es Gelb-Rot für Pillhofer nach dessen zweitem Foulspiel (83.). Greiz drängte jetzt auf das 1:1. Konnte Lange einen Schuß Gneupels noch in großer Manier zur Seite abwehren, war er in der Schlußminute bei Justin Schwarz' Schuß aus spitzem Winkel machtlos (89.). Der nicht unverdiente Ausgleich in einem am Ende bedeutungslosen Spiel.

Logischerweise hängende Köpfe und die eine oder andere Träne gabs bei Moßbachs Spielern und dem treuen Anhang. "Es hilft nichts, als die Situation jetzt zu akzeptieren, die Köpfe wieder aufzurichten und weiterzumachen, auch wenn es erstmal sehr schwerfällt. Was wir gerade am meisten brauchen sind Durchhaltevermögen und Charakterstärke", so Jens Herzog.

Mario Streit