Emotionaler Fußballnachmittag als echter Moral- und Nerventest

SV Moßbach - Immer am Ball!, 11.09.2022

Emotionaler Fußballnachmittag als echter Moral- und Nerventest

Kreisoberliga, 3. Spieltag:

SV Eintracht Camburg - SV Moßbach 3:3 (H: 1:0)

Tolle Moral bewiesen! Es sollte ein typisches Camburg-Match werden, wie das Wetter auch: Sonne und Regen wechselten sich ab, ebenso wie der Kampf und Einsatz sowie der Spielverlauf. Unsere Jungs bestimmten die ersten 19 Minuten, ließen Ball und Gegner gut laufen und kamen zu echten Torchancen: Zunächst verpassten J. Ludwig und P. Pribitny eine scharfe Eingabe von F. Pilhofer, der dann zweimal scharf wie knapp neben das Gehäuse feuerte, bis L. Welsche eine Ecke beinahe über die Linie drückte. Die Gastgeber kamen wie aus dem Nichts zu einem Strafstoß, als M. Kühn zu ungestüm zu Werke ging: 1:0 durch P. Dietzel (19'). Danach gab es einen kleinen Bruch, doch unsere Mannen waren weiterhin um den Ausgleich bemüht, während dessen die Eintracht auf lange Bälle und vielbeiniges Verteidigen setzte. Zur Halbzeitpause war klar: Wir drehen das Ding noch, mit unseren Stärken!

Doch als J. Ludwig kurz nach dem Wiederanpfiff die größte Chance im gesamten Spiel versiebte, war es wohl doch ein Zeichen von oben, oder? Nein, denn N. Lotz marschierte wenige Sekunden nach seiner Einwechslung gen Strafraumeck, hämmerte die Kugel an die Lattenoberkante, wonach T. Grau den Abprallerball aus 10 Metern per Dropkick über die Linie zum überfälligen Ausgleich kickte (58'). Euphorisiert drückten unsere siegeswilligen Recken die Platzherren weiter in ihre Defensive. Doch erneut ein Standard in Form einer langer Freistoßflanke, bei der unser Keeper C. Lange nicht gut aussah, brachte den neuerlichen Rückschlag (65'). Danach hatte H. Nitschke unmittelbar nach seiner Einwechslung den Ausgleich auf dem Fuß, den schließlich K. Meyer mit einem schönen wie gekonnten Schlenzerball ins lange Ecke markierte (75'). Doch es gab beiderseits kein Durchatmen, so dass sich ein offener Fight entwickelte, der ein regelrechter Schlagabtausch wurde: Drittes Standardtor für Camburg per direktem Freistoß, den T. Grau auf seine Kappe nahm, da er die Mauer völlig unnötig auflöste (85'). Danach gab es ein intensives Anrennen unserer Equipe, die nun auch ihren Gerechtigkeitssinn und somit den Schiedsrichter einforderte: Nach einer elfmeterreifen Situation gegen S. Wunderlich - als Dublette zum Strafstoß für Camburg - hatte der vielbeschäftigte Referee seinen Auftritt, in dem er wie ein Verkehrspolizist in Neu Dehli den Arm oben behielt und den Stauraum binnen weniger Sekunden übereifrig mit vier (!) gelben Karten auflöste, allesamt an den SVM-Korso. Dabei war auch P. Pribitny, der sich mithin die Ampelkarte holte. Wenig später musste auch ein Akteur der Heimelf wegen Beleidigung mit dem glattroten Karton vom Feld. Die vogelwilde Phase setzte sich mit vielen Fouls der wie ein Boxer in den Seilen hängenden Gastgeber fort, die damit auch den Fußballgott gegen sich aufbrachten. Und dieser sollte mit der allerletzten Aktion im Spiel noch für den mehr als gerechten Ausgleich sorgen: Eckball für unseren SVM, alle 20 Spieler inkl. Leuchtturm C. Lange im Strafraum des SVE, Kopfballabwehr, Nachschuss von S. Wunderlich gen Torraum, wo Nestor H. Nitschke das machte, was er immer machte und auch mit 43 Jahren noch immer unnachahmlich kann - instinktiv richtig stehen und den Ball über die Torlinie stechen (90'+5). Ausgleich, Jubel, Schlusspfiff, Diskussionen, Shakehands, Akklimatisieren, Bierchen, Kippchen, Gespräche, Lächeln, Ausklang. Und die Gewissheit, dreimal einen Rückstand aufgeholt und allen Widerständen getrotzt zu haben. Aber auch wie in der Vorwoche erneut absolut unnötige Gegentore kassiert zu haben, die den hohen läuferischen und spielerischen Aufwand zunichte machen, ebenso wie das dringend abzustellende Reklamieren beim Schiedsrichter.

Die Partie erfüllte genau die Erwartungen, von der Schwere, der Intensität und der Abwechslung her, die auf dem saftigen Camburger Grün traditionell sind, wenn Moßbach dort zu Gast ist (siehe Vorschau). Und beide Kontrahenten sehen sich in wenigen Tagen zum Rückkampf im Kreispokal wieder, der am 20.09.2022 ab 15:00 Uhr in Moßbach ausgetragen wird.

Damit hat unser SVM die ersten drei schweren Ligaspiele hinter sich und steht mit 4 Punkten ewartungsgemäß im Tabellenmittelfeld der KOL. Dass die Akklimatisierungzeit nach dem Abstieg und den Abgängen dauert, war klar. Dass die nächsten Aufgaben allein personaltechnisch nicht einfacher werden, ist ebenso unstrittig. Doch die Moral in der Truppe stimmt und am kommenden Sonntag soll diese im Heimspiel gegen die SG aus Thalbürgel mit einem Sieg belohnt werden, ohne den Gegner zu unterschätzen. Weiter geht's!

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