Dreckiger Arbeits- und endlich wieder mal ein Heimsieg
SV Moßbach - Immer am Ball!, 03.10.2022

Kreisoberliga, 6. Spieltag:
SV Moßbach I - SV Eintracht Eisenberg II 3:2 (H: 2:0)
Jaaa! Endlich wieder ein Heimsieg! Denn der letzte Punktspielerfolg auf eigenem Platz datierte vom 27.03.2022 (3:1 gegen Pößneck). "Nur das Ergebnis zählt heute" lautete die Vorgabe, denn es entwickelte sich erwartungsgemäß ein intensives, spannendes und abwechslungsreiches Match, das auf tiefem Boden vor allem von Kampf und Einsatz geprägt war. Die Gäste erwiesen sich als spielstark, fingen gefällig und temposcharf an, doch nach rund 10 Minuten mischten auch unsere Rabauken mit. Und wie! Vier beste Chancen binnen kurzer Zeit, doch zweimal Jonny Ludwig sowie Timo Grau und Peter Pribtny scheiterten jeweils mit Hundertpozentigen am gut aufgelegten Gästekeeper Baas oder an tentakelhaften Abwehrbeinen. Man ahnte wieder Schlimmes für unsere Murmeltiere! Doch diese ließen sich diesmal vom eigenen Chancenwucher nicht entmutigen und blieben nervenstark am Ball. Nach einem Abseitstor von Stoßstürmer Ludwig war es schließlich unser Kapitän, der die hochverdiente Führung markierte. Abgewichst antizipierte Schlitzohr Timo Grau den Offensivdrang des "blonden Jorge Campos" aus Eisenberg und überlistete diesen mit einem sehenswerten wie gekonnten Flugball aus gut 35 Metern zum 1:0 für die Seinigen (33')! Und endlich kam auch mal wieder der "goldene Linke" unseres 11ers zählbar zum Einsatz. Den Auftrieb nutzten unsere Kämpen, um dranzubleiben. Und wieder stand der Eintracht-Schlussmann im Fokus. Zunächst eine Doublette von Grau, doch diesmal segelte das Leder aus 40 Metern auf das Tornetz. Wenig später dribbelte der ausflugsfreudige "Campos" außerhalb seines Strafraums umher und machte die Rechnung ohne den Autobahnsheriff Ludwig, der die Lunte roch und ihm die Kugel abluchste, um diese ins verwaiste Tor einzulochen (44'). Eine verdiente und wohltuende Pausenführung von 2:0 als Zwischenfazit. Doch noch war nicht aller Tage Abend. Denn der Gegner wollte nicht nur Gastgeschenke verteilen und gab sich keineswegs auf.
So begann die zweite Hälfte mit gewillten Holzländern, die gleich doppelt wechselten und neuen Schwung brachten. Doch unsere Mannen ließen kaum Nennenswertes zu, um in der 58. Minute die gefühlte Entscheidung zu markieren: Bulldozer Ludwig tankte sich in den Strafraum, brachte die Eingabe mit links auf Aschenbrenner, der mit Tempo einlaufend unkonventionell, aber effizient auf 3:0 stellte. Sind wir durch? Nein! Im Fußball-Moßbach ist alles möglich. Das bewiesen unsere Recken erneut. Denn den sicher geglaubten Sieg gaben sie beinahe aus den zitternden Händen. Nach einem Doppelwechsel bei Moßbach in der 69. Minute folgte prompt ein Doppelschlag von Eisenberg (71' und 72'). Erst brachte eine total unsortierte Schlafwageneinlage bei einem Freistoß aus dem Mittelfeld den völlig unnötigen Anschluss. Dann schlug Nitschke den Ball zu spät, foulte dabei seinen aggressiv pressenden Gegenspieler und dieser ließ bei seinem Freistoß aus 18 Metern auch unseren Hüter Lange nicht sonderlich gut aussehen. Die Verbandsligareserve wollte nun mehr, wozu ihr alle Mittel recht waren. Erst kam deren Kapitän Hoppe um den Platzverweis, als das ansonsten gut leitende Schiedsrichtertrio kurzerhand "Ober sticht Unter" spielte - denn der 50 Meter entfernt stehende Assistent aus der Verbandsliga korrigierte die in den Händen des Schiedsrichters schon sichtbare Farbe des Kartons von rot auf gelb. Dann schenkte der Referee den Gästen einen Elfer, als sich zwei Spieler schauspielreif in die Beine kreuzten und lautstark wie siamesische Zwillinge umfielen. Doch das Karma spielte Schicksal. Denn eben jener kurz zuvor gnädig verschonte Hoppe senste das Leder über den Kasten und vergab somit die große Ausgleichschance. Mit diesem Fehlschuss stabilisierte sich unsere Elf wieder, um äußerst knapp über die Ziellinie zu kommen, denn auch in der britischen Nachspielzeit von über fünf Minuten brannte nichts mehr an.
Am Ende stand ein in der Tat dreckiger, aber auch sehr wichtiger Arbeitssieg unserer "Drecksbauern" (wie uns ein Gästefan anerkennend und charmant titulierte) fest, der gegen einen guten Gegner mit sehr viel Aufwand und Mühe errungen wurde. Und diese Partie spiegelte den bisherigen Saisonverlauf für unseren SVM in allen Facetten und mit achterbahnfahrendem Nervenkostüm wider. Dennoch war der Dreier auch tabellarisch wie Balsam für die angekratzte Seele und am Abend folgte ein spontanes Dartturnier, in dem sich erwartungsgemäß unser "Kneipenjunge" Molli erfolgreich durchsetzte, der bereits am Nachmittag als Abwehrchef ebenso routiniert sein Allrounderkönnen unter Beweis stellte.
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