"Oldie but Goalie": Thomas Pasold als Winterneuzugang beim SVM

SV Moßbach - Immer am Ball!, 11.03.2023

"Oldie but Goalie": Thomas Pasold als Winterneuzugang beim SVM

Moßbach, am 11.03.2023. Im Leben kreuzen sich Wege, an die man nie zu denken wagte. Und so ist es auch im Sport. Über viele Jahre gegeneinander. Nun miteinander. So (oder so ähnlich) könnte man die schlagzeilenstarke Einleitung vornehmen, doch es geht "nur" um eine neue Personalie im Moßbacher Fußball. Nachdem sich Christian Lange als jahrelange Nummer 1 (Danke für die gemeinsame Zeit, Langi!) im Winter still und leise in eine selbst verordnete Ruhephase verabschiedete, suchte der SVM kurzfristig nach einem guten Backup, zumal Maximilian Jünger beruflich und derzeit auch gesundheitlich nicht zu 100 % einplanbar ist. Diesen Joker stellte Thomas Pasold dar, der sich im Dezember bei der SG Mühltroff/Pausa abmeldete und als vereinsloser Torhüter sofort rekrutieren ließ, weil er noch immer "Bock auf Fußball hat", trotz seiner doch respektablen 44 Lebens- und fast 40 Fußballjahre. Und so kam es völlig unkompliziert und schnell zur Zusage "der Schleizer Legende" (Zitat eines früheren FSV-Mitspielers), die sich nunmehr in den Freizeit- und Hilfsdienst des SVM stellt, um die (vielleicht letzte) Saison in der Kreisoberliga planmäßig und solide zu Ende zu bringen. 

Über das immer noch ehrgeizige und willige Engagement des als Orthopädietechniker in der Gesundheits- bzw. Sanitätshausbranche berufstätigen Schleizers freut uns als Verein sehr. Jüngst haben wir dem erfahrenen Keeper einige Fragen gestellt, die er uns für seine kurze Vorstellung auch gern beantwortete. Auf geht's!

Servus Thomas, herzlich willkommen in Moßbach. Wie kam dieser doch überraschende Wechsel zustande?

"Für mich völlig unspektakulär und nicht überraschend. Der Verein ist im Moment in einer Notlage, ich wurde angesprochen und wenn ich helfen kann - gerne! Namen sind grundsätzlich zweitrangig, ich möchte mit Spaß kicken."

Als Ur-Schleizer nach Moßbach, grenzt das nicht an Hochverrat?

"Mich interessieren keine Namen, mich interessieren nur sportliche Zahlen. Wenn nach Abpfiff etwas Zählbares rauskommt, hat die Gemeinschaft einiges richtig gemacht und wenn die Gemeinschaft erfolgreich ist, macht es auch Spaß - allerdings ohne Spaß an der Sache sehe ich keine Veranlassung, meine Freizeit für den Fußball zu opfern. Ich bin Niemanden Rechenschaft schuldig, denn ich beginne oder beende meine Vereinszugehörigkeit stets selbst. So habe ich es immer gehalten. Ich sehe mich nicht als 'Ur-Schleizer', was den Fußball betrifft. Diese Zeit ist vorbei, aber es kann sein, dass mich ein paar Leute daher noch kennen."

Mit 44 Jahren bist du die graue Eminenz im Fußballkreis, und dennoch noch fit, motiviert und gut - lüftest du uns das Geheimnis deines Jungbrunnens?

"Es ist wie mit vielen Dingen im Leben, es kommt auf die Einstellung an. Eine Sache mit 100 % Ehrgeiz zu erledigen, setzt sich durch und Training lohnt sich immer."

Wie waren die ersten Wochen in und mit Moßbach?

"Eher durchwachsen. Es ist wie in fast allen Vereinen in der Region. Der Rückrundenauftakt mit Training und Spielen wird immer von vielen Faktoren beeinflusst. Unterm Strich zählt es dann ab dem Anpfiff zum ersten Punktspiel. Ich habe noch keine Mannschaft gesehen, die zu dieser Jahreszeit genau wusste, wo sie steht."

Worin siehst du deine wesentlichen Stärken, mit denen du dem SVM in dieser schwierigen Zeit helfen kannst?

"Ich verspüre keinen Druck, eine gewisse Leistung abrufen zu müssen. Stattdessen lege ich den Fokus im Spiel auf meine Konzentration und die verbale Anleitung meiner Mannschaft. Gleichzeitig möchte ich Motivator und Antreiber auf dem Platz sein."

Dino Zoff, Dieter Burdenski, Peter Shilton, Toni Schumacher, Brad Friedel, Gigi Buffon, Edwin van der Sar, Gabor Kiraly - es gibt zahlreiche prominente Beispiele von "Oldie but Goldie" zwischen den Pfosten, welcher Vergleich gefällt dir am besten und wer ist für dich dein Idol als Torhüter gewesen?

"Ein Idol hatte ich nie. Die in der Frage verwendeten Namen waren aber alles sehr gute Torhüter."

Dein Handschlag-Agreement geht vorerst bis Saisonende, welche Ziele verfolgst du bis dahin?

"Gesund zu bleiben und die Freude an der Sache zu erhalten."

Na dann, eine angenehme und verletzungsfreie Zeit bei uns, viel Erfolg und alles Gute!

"Danke!"

Szenen aus früheren Derbyzeiten, u.a. vom sensationellen 2:0-Heimsieg des SVM gegen die Kreisstädter im August 2014 (Bilder: Archiv Mario Streit).


Quelle:SVM