Vermeidbare Niederlage nach einem intensiven Duell auf Augenhöhe
SV Moßbach - Immer am Ball!, 18.11.2023
Kreisoberliga, 13. Spieltag:
SV Eintracht Eisenberg II - SV Moßbach I 3:2 (H: 2:1)
Die Leistungssteigerung schlug sich leider (noch) nicht im Ergebnis nieder! Denn der rote Faden der unnötigen, viel zu einfachen Gegentore zog sich auch heute im Eisenberger Schortental durch das Moßbacher Spiel, so dass der eigene hohe Aufwand erneut unbelohnt blieb. Diesmal waren es drei Standardsituationen, konkret ein ekliger Freistoß aus dem Halbfeld und erneut zwei naiv-dumme Elfmeter, die das ewige Dilemma des mühsamen Hinterherhechelns bedeuteten - nach dem durchaus verdienten Ausgleich ebenso wie nach dem ersehnten Erfolgserlebnis, das ein Fortsetzen der Ergebniskrise sowie Verharren auf dem drittletzten Tabellenplatz in der KOL zur Folge hatte. "November Rain" sozusagen, wenn man die aktuelle Lage unserer Mannschaft versinnbildlicht. Doch "Wenn du den Regenbogen sehen willst, musst du den Regen aushalten" lautet das kämpferische Motto, um unverdrossen das Gesicht gegen den Wind zu halten und die Wolken gemeinsam auszuhalten.
Aber nun zu den harten Fakten im Spiel. Das Fehlen von Abwehrkopf Grau und Mittelfeldherz Meyer kam erschwerend hinzu und machte die Tagesaufgabe nicht leichter. Nach verhaltenem Beginn, in der ersten Viertelstunde waren die Hausherren auf ihrem Teppichgeläuf erwartungsgemäß aktiver, kam es zur ersten echten Chance im Spiel. Einen satten Drehschuss von Santos k(r)atzte der SVE-Keeper Gleitsmann gerade noch um den Pfosten. Die Grundordnung und Kompaktheit aus dem 4-1-4-1 tat unserer Elf gut, bis das Murmeltier zum ersten Mal grüßte. Ein langer Freistoßball aus dem Halbfeld segelte an Freund und Feind vorbei und leider auch auf direktem Weg ins Tor, wobei Pasold im Tor aufgrund der dichten Spielertraube vor ihm kein Vorwurf traf: 1:0 durch Bock (26'). Ein Abschluss folgte hüben und durch Vynar auch drüben. Dann war ein weiter Einwurf von Pilhofer der Ausgangspunkt für den Ausgleich: Ogunlana verlängerte den Schmetterball aus dem Gewühl per Hacke an die Latte und den Abpraller nagelte Santos zum Ausgleich über die Linie (33'). Doch bereits zwei Minuten später stimmte es auf unseren Achterpositionen nicht, da defensiv- und gruppentaktische Pflichten (speziell von Vynar und Ogunlana) nicht angenommen wurden; aus dieser Freiheit in den Halbräumen entstand ein Foul im Sechzehner, das total unnötig wie plump war, da der ballführende Gegenspieler aus dem Strafraum nach außen gelenkt wurde. Briss bedankte sich und stellte vom Punkt aus sicher auf 2:1 (35'). Viel mehr ließen unsere Jungs hinten nicht zu und zur Halbzeitpause gab es berechtigte Hoffnungen auf einen Punktgewinn, der zweifelsfrei im Bereich des Machbaren lag.
Mit einem offensiveren 4-4-2 und viel Überzeugung ging es auf in die zweite Hälfte, in der unsere Grau-/Thümmel-Schützlinge insgesamt präsenter und intensiver agierten. Der Kampf zwischen den Strafräumen verstärkte sich zunehmend und beide Kontrahenten schenkten sich körperlich nichts. "Gib dem Affen Zucker" (O-Ton vom immer noch verletzten Sandro Plietzsch) war die treffende Bezeichnung auf der Moßbacher Bank für das Zustandekommen des dritten Gegentreffers in der 57. Minute: Ein langer Schlag vom gegnerischen Sechzehner über alle Spieler hinweg hinter die ungeordnete letzte Kette, im temposcharfen Laufduell gen Strafraum kreuzten Gojar und Thümmel so unglücklich, dass der SVE-Stürmer unbeabsichtigt getroffen wurde und fiel, so dass es nur Strafstoß geben konnte - und im Zustandekommen ein absolutes Spiegelbild für unsere aktuelle Situation wurde! Erneut versenkte Briss unhaltbar ins äußerste Eck zum 3:1. Doch es sollte noch nicht die Vorentscheidung sein, da unsere Kicker ihren Kampfgeist weckten und Moral zeigten. Zunächst kamen Liubchenko und Santos dem Anschlusstreffer näher, bis Ogunlana eine Eingabe sauber ablegte und Santos kurz und trocken aus 12 Metern gekonnt eindrückte (71'). Mit der Hereinnahme von Altmeister Wieduwilt wurde die offensive Schlagzahl erhöht und verheißungsvolle Abschlusschancen von Santos und Aschenbrenner folgten, blieben jedoch leider ohne Torerfolg. Ebenso wie ein tückischer Flankenball von Liubchenko, der gerade noch aus dem Kreuzeck gefischt wurde. Mit viel Galligkeit und Ballyhoo auf und neben dem Platz versuchten sich die heimischen Akteure, die nur eine gezielte Konterattacke (zu einem Abseitstor in der Overtime) setzten, über die Zeit zu retten, was ihnen im eigenen Kaminzimmer sodann auch mit dem nötigen Glück und Geschick gelingen sollte. Denn auch in der siebenminütigen Nachschlagzeit versuchten unsere Männer alles Mögliche, konnten jedoch den aufgrund der Spiel- und Chancenanteile verdienten Ausgleichstreffer nicht mehr erzwingen. Nach dem Feierabendpfiff gab es im halbdunklen ISL-Sportpark Jubel auf der einen und Enttäuschung auf der anderen Seite. Der SVE feierte seinen vierten Heimsieg im fünften Heimspiel. Der SVM hingegen quittierte seine vierte Auswärtsniederlage im fünften Gastspiel in der Fremde.
Die Unseren hinten erneut mit einem Fehler bzw. Nackenschlag zu viel, vorn wieder nicht effizient genug, dennoch einigen Widerständen trotzend und ansprechend kämpfend, aber auch ohne Fortune im Bunde. Und mit fünf Elfmetern in zwei Spielen gegen sich, von denen nur einer strittig war, als klares Indiz für die aktuelle Signifikanz in der Ursachenanalyse. Nun stehen noch zwei Partien auf dem Plan, bevor es in die lange Winterpause geht. Für diese wäre noch etwas auskömmlicher Speck auf der Hüfte gut, auch wenn sich das Moßbacher Eichhörnchen (bzw. Murmeltier) diesen derzeit besonders mühsam anfuttern muss. Haut in den letzten zwei Wochen nochmal alles rein und kämpft unerbittlich weiter, Jungs!
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Quelle:dx