Wenig ist besser als nichts: Nach 0:2-Rückstand noch einen Punkt geholt

SV Moßbach - Immer am Ball!, 02.06.2024

Wenig ist besser als nichts: Nach 0:2-Rückstand noch einen Punkt geholt

Jubel nach dem sehenswerten Ausgleichstreffer zum 2:2 durch Timo Grau, der das Eintrittsgeld rechtfertigte. Das Spiel war so wechselhaft wie das Wetter, endete aber leistungsgerecht (Foto: Claudia Wolfram).

Kreisoberliga, 25. Spieltag:

VfR Bad Lobenstein II - SV Moßbach I 3:3 (H: 2:0)

Ein Punkt als Teilerfolg! Das gemeinsame Tagesziel, mindestens einen Punkt aus Lobenstein zu entführen und damit den Gegner auf Distanz zu halten, wurde von unseren Jungs erreicht. Allerdings hatten sie zu Beginn des wichtigen Spiels ein paar Schwierigkeiten. Ohne Bindung zum für diese Jahreszeit doch sehr ungewohnten Kunstrasen und auch gegen den mit einer 3-5-2-Formation startenden Gegner war es sehr schwerfällig, emotionslos und teilweise flügellahm, was unsere Kicker an den Tag legten. Aber damit nicht genug: Julian Biedermann musste nach neun Minuten verletzt vom Platz und mit einem Nasenbeinbruch in die Ambulanz gebracht werden. Gute Besserung, Jule! 

Die agilen Hausherren fühlten sich in ihrem synthetischen Wohnzimmer sichtlich wohl und drückten aufs Tempo. Einige Eckbälle deuteten Torgefahr an, und es folgten echte Chancen. Zunächst standen André Wolfram und diverse Abwehrbeine im Weg, doch nach einer kurz ausgeführten Ecke fiel der vielumjubelte Führungstreffer. Martin Wirth drückte den Ball am langen Pfosten über die Linie (16'). Unsere Spieler wirkten dabei wie Statisten. Es dauerte eine Weile, bis wir uns berappelt hatten und etwas besser ins Spiel kamen. Ein Schuss von Tobias Krüger war die erste Bewährungsprobe für den Keeper der Kurstädter. Einige gute Ansätze blieben am Strafraum stecken. Gefährlicher wirkten die Gastgeber, die offensiv dominierten und ihre gute Leistung mit dem zweiten Treffer belohnten. Routinier Martin Wirth zirkelte einen Freistoß kurz vor dem Halbzeitpfiff über das Torwarteck in die Maschen (45').

„Wollen wir ein so wichtiges Spiel einfach so herschenken?“, fragte Jens Herzog seine Spieler in der Halbzeitpause rhetorisch. Er forderte Kampfgeist ein und stellte auf ein 4-4-2 um, um offensiv mehr Präsenz zu zeigen. Doch zunächst kam die Landesklassen-Reserve zu zwei Großchancen, bei denen André Wolfram auf dem Posten war. Das hätte die Vorentscheidung für den VfR sein können, wirkte aber auch als Weckruf für den SVM. Denn fortan bäumten sich unsere Kämpfer auf, wurden aktiver und griffiger, um auch torgefährlicher zu agieren. Aschenbrenner und Krüger hatten die ersten Chancen, und es war zu spüren, dass der Wille und der Glaube immer größer wurden. Schließlich war es Florian Aschenbrenner, der von Timo Grau gut bedient wurde und mit seinem starken linken Fuß trocken ins lange Eck traf (61'). Ein Hoffnungsschimmer? Mehr als das! Plötzlich brannten unsere willigen Recken ein wahres Feuerwerk ab und drehten das Spiel binnen weniger Minuten. Der eingewechselte Möschwitzer belebte das Offensivspiel und servierte mit einer mustergültigen Flanke das 2:2, das Timo Grau mit einem Volleyschuss sehenswert unter die Torlatte schweißte (65'). Dem Tor des Tages durch unseren Pistolero ohne Waffenschein ließ Leon Möschwitzer den Assist zum dritten Treffer folgen, als er nach hohem Pressing Tobias Krüger bediente, der abgezockt zur Führung einschob (67'). Wende im Spiel, Wende im Momentum, Wende in der Moral!

Die konsternierten Hausherren brauchten einige Minuten, um sich zu sammeln. Sie steckten aber nicht auf, scheiterten jedoch immer wieder an unserer einsatzstarken Defensivreihe. Mit dem Sieg vor Augen versäumten wir es, gezielt und konsequent auf das vierte Tor und damit die Entscheidung zu gehen, was sich spät rächen sollte. Denn in der Schlussminute erzielte Tim Gössinger den Ausgleichstreffer, der in seiner Entstehung wiederum zu einfach war (90'). In der fünfminütigen Nachspielzeit hatte Timo Grau noch eine sehr gute Chance, das Spiel zu entscheiden. Leider versprang ihm der Ball in aussichtsreicher Position etwas unglücklich.

Am Ende stand ein 3:3 auf der Anzeigetafel, das aufgrund des Chancenverhältnisses gerecht war. Es war unser achtes Remis in dieser Saison, aber situativ half es uns mehr als den Gastgebern. Das faire Spiel mit nur einer gelben Karte hatte mit Dr. Lukas Heineck einen hervorragenden Leiter. Die Realisten tranken am Abend ein Bierchen auf den Moßbacher Klassenerhalt, der aufgrund des besseren Torverhältnisses zu 99,9 % feststehen dürfte. Die Pessimisten hingegen haben schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen und streben im letzten Saisonspiel unbedingt noch einen Heimsieg gegen Eisenberg an, um aus eigener Kraft mit beiden Beinen über die Ziellinie zu kommen. Auf geht’s, haut nochmal alles rein, Jungs!

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Quelle:dx