Moßbach feiert mit Ex-Stars des FC Carl Zeiss Jena

SV Moßbach - Immer am Ball!, 12.06.2024

Moßbach feiert mit Ex-Stars des FC Carl Zeiss Jena

OTZ vom 04.06.2024/Lokalsport/Benjamin Schmutzler. Am 21. Juni begeht der Fußballclub sein 70-jähriges Bestehen. Wer alles dabei sein wird und worauf man in Moßbach besonders stolz ist, verrät das große Interview der OTZ (siehe Link).

Im etwas kleineren Rahmen begeht der SV Moßbach am 21. Juni (ab 18 Uhr) sein 70-jähriges Bestehen. Was an diesem Abend alles geplant ist und wie sich der Verein derzeit aufgestellt sieht, verraten im Interview der Geschäftsführende Vorstand Lutz Weidehaas (58) und der Sportliche Leiter und Trainer Jens Herzog (49).

70 Jahre SV Moßbach - was kann der Vorstandssprecher zur Gründung sagen?

Weidehaas: Aus Gesprächen mit unserem verstorbenen Ehrenmitglied Gerhard Elschner, Mitbegründer der BSG Traktor Moßbach, wurden uns Daten und Dokumente über den ersten Standort des Sportplatzes und den Werdegang des Vereins übermittelt. Diese werden zusammengetragen und dann in naher Zukunft präsentiert.

Herr Herzog, seit über zehn Jahren sind Sie als Funktionär hier tätig, kamen nach kurzer Auszeit dieses Jahr als Trainer zurück. Warum immer wieder der SVM?

Ich fühle mich als gebürtiger Pößnecker vom ersten Tag an sehr wohl, wurde gut aufgenommen und integriert. Es geht sehr menschlich und familiär zu. Und ich konnte mich dynamisch entwickeln und entfalten.

An welche sportlichen Highlights erinnern Sie sich besonders gern?

Herzog: Zweifellos der Aufstieg in die Landesklasse im Juni 2019 und die Derbys und Pokalspiele.
Weidehaas: In Erinnerung bleiben die Spiele gegen Schleiz samt Extra-Tribüne, gegen Neustadt und die damalige U19-Vertretung des FC Carl Zeiss Jena anlässlich zum Neubau unseres Platzes.

Zum Jubiläumstag am 21. Juni gastiert mit den Grashoppers 06 Jena ein weiteres, namhaftes Team in Moßbach. Wie entstand der Kontakt?

Herzog: Über einen Spieler unserer Alten Herren, der einen guten Draht zu den Jenaer Ex-Profis hat. Wir freuen uns über die Zusagen von Bernd Schneider und Torsten Ziegner. Wir werden eine bunte Mischung aus jüngeren und älteren Senioren an den Start bringen. Von Peter Dorn über David Schaub bis hin zu Burkhard Borde und Holger Neudeck wird unser Team besetzt sein. Auch ich werde meine Töppen wieder entstauben.

Sie haben sich entschieden, das Jubiläum eher klein zu halten. Warum?

Weidehaas: Weniger ist manchmal mehr. Freitagabend bei schönem Wetter mit kühlen Getränken, Imbiss und dem unterhaltsamen Freundschaftsspiel mit geselligem Ausklang: Dazu laden wir herzlich ein.

Noch ist der Klassenerhalt in der Kreisoberliga nicht gesichert. Hätten Sie sich im Jubiläumsjahr einen anderen, sportlichen Verlauf gewünscht?

Herzog: Nach dem personellen Aderlass der letzten Jahre müssen wir kleinere Brötchen backen. Wir befinden uns in einer Talsohle, die es zu durchschreiten gilt. Dennoch sind wir dankbar für den Aufschwung und die tolle Zeit des letzten Jahrzehnts. Jetzt stehen wir vor sportlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen, denen wir uns stellen werden.

Was sagen Sie zur Relation von Projekten wie Soccercourt und Kunstrasenplatz? 

Herzog: Gigantisch für einen Dorfverein. Wir wollen unsere sportliche Existenz für die Zukunft nachhaltig sichern. Die gesamte Sportanlage ist ein Juwel, das wir täglich mühsam pflegen.

Bürgermeisterin Gisela Krösel verwendet im Zusammenhang mit dem SV Moßbach das Goethe-Zitat: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein“. Welches Zitat würden Sie ergänzen?

Herzog: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ und „Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.“
Weidehaas: „Die Zeit ist das Wertvollste auf der Welt. Also verbringe sie mit den richtigen Menschen.“

Die Festveranstaltung fällt mitten in die Heim-Europameisterschaft. Welche Rolle wird Deutschland spielen?

Herzog: Wenn wir die alten Tugenden auf den Platz bringen, ist vieles, wenn nicht sogar alles möglich. Unser Land braucht eine starke Vertretung mit Identifikation und Begeisterung.
Weidehaas: Die Euphorie ist da, das hat man beim öffentlichen Training in Jena gespürt. Mit Respekt für den Gegner und Augenmaß für die richtigen Entscheidungen kann es eine erfolgreiche EM für uns werden.

Und wann dürfen sich die Fans in Moßbach wieder auf höherklassigen Fußball freuen?

Herzog: Wir werden unsere Kräfte in den Nachwuchs investieren müssen, um in einigen Jahren die Früchte dieser harten Arbeit ernten zu können.
Weidehaas: Dem stimme ich zu. Geduld und Trainingsfleiß haben oberste Priorität. Hier vertraue ich unseren Trainern und Übungsleitern, die dieser Aufgabe mit Herzblut nachgehen. Mit dem Bau des Kunstrasenplatzes können wir hervorragende Bedingungen gewährleisten. Bewahren wir unsere Gemeinschaft, unsere Freundschaft, die gesunde Streitkultur und den Zusammenhalt im Verein.


Quelle:Text: OTZ/Lokalsport (siehe Link) / Bild: Mario Streit