Rechtzeitig zum Derby zurück

Mario Streit, 15.08.2014

Rechtzeitig zum Derby zurück

Nur noch wenige Stunden sind es bis zum Saisonauftakt in der Kreisoberliga und bis zum mit Spannung erwarteten Derby SV Moßbach gegen FSV Schleiz. Mit dabei sind zwei Rückkehrer, die in der vergangenen Saison noch gemeinsam beim Landesligisten Blau-Weiß Neustadt kickten. Während Martin Köhler (25) wieder die Farben des SV Moßbach trägt, ist Thomas Liebold (23) nach einjähriger Pause zurück in der Elf seiner Heimatstadt Schleiz. Ohne Zweifel werden die befreundeten Fußballer in ihren neuen (alten) Teams auf Anhieb mit den Ton angeben. Im OTZ-Interview blicken beide voraus.

 

Gleich am ersten Spieltag steigt das Derby schlechthin in der Region. Was erwartet ihr vom Spiel?

MK: Auf jeden Fall ein umkämpftes Spiel mit hoffentlich vielen Höhepunkten, vielen Zuschauern und einem guten Ausgang für uns.

TL: Einen Favoriten gibt es nicht. Es wird  ein Spiel mit Derbycharakter, wie immer wenn Schleiz gegen Moßbach spielt. Da freu ich mich drauf. In erster Linie sollten dabei aber alle gesund bleiben. Das war ja in den letzten Jahren auch schon mal anders.

 

Und was erwartet ihr von der gesamten Saison?

MK: Ich will auf jeden Fall oben mitspielen, möglichst auch um den Aufstieg. Ich denke schon, daß wir spielstark genug sind.

Das ist ja ganz schön ambitioniert?

MK: Nein, das will ich eigentlich, deshalb bin ich auch wieder hier in Moßbach.

TL: Wir haben jetzt eine ganz gute Truppe, auch mit den Rückkehrern Stankowski, Eichelkraut und mit mir. Uns wird zwar die Favoritenrolle angehängt, aber ich denke ein vorderer Mittelfeldplatz ist eher realistisch. Mit Platz fünf bis drei wäre ich sehr zufrieden.

 

Schleiz hat in der Vorbereitung richtig gute Ergebnisse eingefahren. Moßbachs Trainer zählt euch zu den Aufstiegsfavoriten. Richtig eingeschätzt?

TL: Vorbereitungsspiele sollte man nicht zu hoch bewerten. Da waren noch nicht alle Teams komplett und natürlich probieren da auch die Trainer einiges. Ich kann aber nur betonen: von der Sache mit der Favoritenrolle halte ich nicht viel.

 

Moßbachs Tests verliefen dagegen sehr durchwachsen. Wird die Mannschaft auf den Punkt fit sein?

MK: Gute Frage. Ja, es gab Höhen und Tiefen. Ich hoffe, daß unter der Woche alle nochmal an ihr Limit gehen, und das auch am Sonntag abrufen.

 

Im letzten Jahr wart ihr noch Teamkollegen, kennt euch also gut. Was kann der eine da so über den anderen sagen?

MK: „Liebo“ ist für mich ein top Typ, bin mit ihm, wie auch den anderen Schleizern in Neustadt, sehr gut zurechtgekommen. Wenn wir uns sehen, unterhalten wir uns immer sehr lange. Doch auch wenn ich ihn mag, werde ich das am Sonntag ausblenden.

TL: Natürlich wickle auch ich keinen in Seidentücher, selbst wenn ich mit ihm befreundet bin. Fußballerisch ist „Köhli“ natürlich eine riesengroße Verstärkung für Moßbach. Als es für ihn feststand, von Neustadt wegzugehen, hat das auch meinen Entschluß bekräftigt. Und auch wenn er jetzt nach Moßbach gegangen ist, habe ich immer noch ein gutes Verhältnis mit ihm.

 

Was hat euch überhaupt bewegt, wieder zwei Klassen tiefer zu spielen?

MK: Ich will wieder mehr Spaß am Fußball haben. Natürlich kenne ich noch viele Moßbacher und will versuchen, das Team mit voranzubringen. Dazu kamen in der Landesliga die manchmal drei Stunden langen Fahrten zum Spiel und dann spielst du nur vor wenigen Zuschauern.

TL: Entscheidend war in erster Linie, daß ich in diesem Jahr mit dem Studium fertig werde. Im Februar gehe ich ins Referendariat, wo weiß ich noch nicht. Auf alle Fälle fehlt es dann an der Zeit, dreimal die Woche zu trainieren. Daß ich nach Schleiz zurückgehe, war naheliegend, dort war ich ja schon mal integriert und da hab ich auch viele Freunde.

 

Auf welche Positionen werdet ihr spielen?

MK: Meine Lieblingsposition ist die hinter den Spitzen, da will ich spielen. Nicht wie in Neustadt auf der Außenbahn. Dazu hatte ich einfach keine Lust mehr. Auch das war ein Grund für meinen Wechsel.

TL: Als Innenverteidiger oder auf der Sechserposition, aber das muß am Ende der Trainer entscheiden.

 

Fußball ist euer vielleicht wichtigstes Hobby. Was macht ihr beruflich?

MK: Ich bin Schichtführer bei LTI Metalltechnik in Pößneck, arbeite im Dreischichtsystem.

TL: Ich studiere in Jena Lehramt Physik/Mathe und Sport.

Und was ist eigentlich mit dem musikalischen Talent, das ja zu Deinen Schulzeiten auch immer mal in der Presse gewürdigt wurde?

TL: Wenn ich Zeit finde, setze ich mich schon gern wieder mal an das Klavier oder spiele Gitarre. Das ist schon immer mal eine gelungene Abwechslung.

 

Und zum Schluß die wichtigste Frage: Wie geht das Spiel am Sonntag aus?

MK: Ich gehe positiv ran und sage 3:1 für uns. Hoffentlich sind bei uns dann alle topfit und so richtig geil auf das erste Spiel. Wenn wir das sind und halbwegs klar in der Birne, können wir das Ding schon ziehen.

TL: Ich bin mal vorsichtig und tippe auf ein 1:1.

 

OTZ bedankt sich für das Interview und wünscht dem Spiel einen gerechten Sieger und vor allem einen fairen Verlauf.