Steffen Hennig - Ein Mann mit viel Potential
Mario Streit, 04.07.2015

Erst 29, aber schon reichlich Erfahrung: Steffen Hennig, Moßbachs Neuer an der Pfeife
Wenn man sich mit unserem Neuzugang aus der Schiedsrichtergilde unterhält, spürt man sofort den riesigen Ehrgeiz und die Begeisterung für ein Hobby, ohne das der Fußball nicht auskommen könnte. Im Gespräch erzählt uns Steffen alles darüber wie er zur Pfeife fand, was den besonderen Reiz ausmacht und warum Spiele in der Leipziger Bezirksklasse wohl immer in seiner Erinnerung bleiben.
Du bist jetzt 29, seit wann gehörst du zu den Schiedsrichtern?
Ich bin schon seit 2001 dabei.
Und warum hast du es nicht selbst mit Fußball versucht?
Das hab ich. Auf Nachwuchsebene habe ich früher in Sachsen auf Bezirksligaebene gespielt, doch aufgrund einer schweren Verletzung durfte ich zwei Jahre lang nicht mehr an den Ball treten, nur noch laufen. Ich stand danach vor der Entscheidung langsam wieder anzufangen um vielleicht mal auf Kreisligaebene zu landen, oder eben was anderes zu machen, mit mehr Entwicklungsmöglichkeiten.
Also Schiedsrichter. Du bist dann auch recht schnell damit durchgestartet?
Ja, das war so. Bei uns in Sachsen gab es eine Ausnahmeregelung, daß man schon mit 16 im Männerbereich pfeifen durfte und das hab ich dann auch getan, habe beim Nachwuchs und den Männern gepfiffen. Und von Anfang hatte ich richtig Spaß dabei.
Und auch im Verband warst du schwer aktiv?
Ja, ich war sieben Jahre lang Vorstandsmitglied im Schiedsrichterausschuß des Verbandes, Beobachter in der Kreisoberliga und zuständig für die Nachwuchs-Schiedsrichterförderung.
Du bist ja waschechter Sachse, wo waren eigentlich deine fußballerischen Wurzeln und was hat dich hierher verschlagen?
Mein Heimatverein war der Döbelner SC, die haben als Spielgemeinschaft Kreisliga gespielt. Und natürlich haben sie mich auch als Schiedsrichter genommen. Nach Thüringen hat mich aber eher die Liebe verschlagen. Meine Freundin ist aus Pößneck.
In deiner Schiedsrichterlaufbahn ging es recht steil bergauf?
Ja, das stimmt. Zuletzt habe ich in Sachsen Landesklasse gepfiffen und war Assistent in der Oberliga.
Was waren deine bisherigen Highlights?
Ich stand übrigens auch schon in Pößneck an der Linie, als dort Oberliga gespielt wurde. Höhepunkte waren natürlich auch ein Freundschaftsspiel des damaligen Oberligisten SV Grimma gegen Hansa Rostock oder ein Benefizspiel der deutschen Nationalmannschaft von 1994. Auch das durfte ich leiten.
Als Döbelner warst du doch bestimmt auch in der Leipziger Fußballszene als Schiri aktiv?
Ja, natürlich. Am Interessantesten war dabei das Durchstarten von Lok Leipzig mitzubegleiten, die ja quasi von Null wieder angefangen haben.
Und wie oft hast du sie gepfiffen?
Insgesamt fünf Mal. Die kamen ja bereits in der Bezirksklasse mit 800 Fans per Sonderzug zu den Auswärtsspielen. Und mit einem Mal kamen dann auch von den Heimmannschaften auch 200 Leute. Diese Spiele waren für mich als junger Schiri richtige Highlights.
Und hast du es auch mal bis ins Bruno-Plache-Stadion geschafft?
Ja auch dort durfte ich ein Spiel pfeifen. Vor 3.500 frenetischen Zuschauern. Die ziehen bei jeder Fehlentscheidung dermaßen an den Zäunen, daß sie fast eingerissen werden. Das ist schon mal eine schöne Erfahrung, so etwas zu pfeifen und mitzuerleben. Aber dort muß man ganz schön abgebrüht sein. Das ist nicht ohne!
Und wie geht es jetzt nach deinem Wechsel ins Nachbarland Thüringen weiter?
Ich werde jetzt erstmal Kreisoberliga pfeifen. Der KFA möchte zwar, daß ich auch in die Landesklasse mit gehe, aber das ist für mich derzeit kein Thema. Das krieg ich momentan zeitlich nicht hin, vielleicht in ein, zwei Jahren….
Was machst du eigentlich beruflich?
Ich bin gelernter Estrichleger, ein Beruf, den es als solchen gar nicht so häufig gibt. Meine Firma hat ihren Sitz in Münchenbersdorf.
Der SV Moßbach freut sich, mit Steffen Hennig einen Schiedsrichter mit großem Potential in seinen Reihen begrüßen zu können und wünscht ihm auf diesem Wege möglichst konfliktarme Spiele, möglichst wenige strittige Szenen, immer viel Coolness und ein resolutes Durchsetzen der Entscheidungen!