Moßbach spielt nur eine Halbzeit
Mario Streit, 06.03.2016

In der ersten Hälfte ging das Spiel zunächst nur in Richtung des Schleizer Tores. Hier legt Denny Lukes das Leder vor dem Schleizer Christian Graewe für Peter Pribitny (11) auf.
Trotz 2:0 (2:0)-Erfolg über Schleizer Zweite hinterläßt Generalprobe viele Fragezeichen
Pößneck. Zwei grundverschiedene Halbzeiten sahen die 25 Zuschauer in Pößneck beim Vergleich der Herzog-Elf mit dem derzeitigen Spitzenreiter der Kreisliga. Dieser demonstrierte vor allem in der zweiten Hälfte, warum er in der Tabelle ganz oben steht.
Während die Schleizer sehr reserviert ins Spiel gingen, tief standen, tat sich der Kreisoberligist anfangs schwer, Lücken im Abwehrverbund zu finden. Anders als noch in der Vorwoche, als von der ersten bis zur letzten Minute gerackert wurde, war von Laufbereitschaft zunächst nur wenig zu sehen. Als Wieduwilt mit einem perfekten Paß aus der Tiefe Lukes über links schickte, der scharf nach innen flankte, kam der Schleizer Lange den ebenfalls bereitstehenden Pribitny und Köhler zuvor und legte das Leder zum 0:1 ins eigene Netz (9.). Schaub, dem auf der rechten Seite viel Platz gegönnt wurde, hätte erhöhen können, doch Hebenstreit siegte im Duell (22.). Daß er aber im Kopfballspiel eine Bank ist, demonstrierte er nur drei Minuten später, nickte nach einer Köhler-Ecke zum 2:0 ein. Die Schleizer, die offensiv bis dahin nicht stattfanden, meldeten sich in der 35. Minute erstmals mit einem Schuß von Farcas, der einen Meter über den Balken ging. Die Top-Chance für den Anschluß bot sich Jung, der nach einem Abwehrschnitzer jedoch im Eins-zu-Eins an Wolfram scheiterte (40.).
Ein komplett anderes Bild bot sich nach der Pause. Worasawat und Pohl, jetzt neu im Spiel, sorgten für viel Leben in der Offensive der Gäste. Als Letzterer über links anzog, nach innen flankte, schoß Saß in der Mitte jedoch aus bester Position nur daneben (47.). Nach einer Ecke schraubte sich Pohl am Höchsten, köpfte jedoch über den Balken (50.). Im Moßbacher Spiel nach vorn ging dagegen kaum noch etwas. Nur noch ein guter Spielzug, als schnell durch die Mitte gespielt, Pribitny frei durch war, legte dieser das Leder nur neben den Pfosten (60.). Danach hätte der eingewechselte Schleizer Keeper Blöthner getrost seine Handschuhe ausziehen können, da bei der Herzog-Elf ab sofort Mittagsruhe angesagt war. Immerhin war es grad Sonntag um Eins. Ganz anders die Gäste, die jetzt das Wolfram-Tor berannten. Doch ins Netz brachten sie das Leder auch nicht, weil Hohl im letzten Moment gegen Pohl noch blocken konnte (75.) und Winter einen Schlenzer von Aust für den bereits geschlagenen Keeper kurz vor der Linie klärte (80.). Schließlich schoß auch Saß am langen Pfosten nur ans Außennetz, nachdem sich zuvor Pohl trotz Haltens zur Grundlinie durchtankte und den Ball querlegte (85.).
Während die Schleizer vor allem mit ihrem Offensivauftritt in der zweiten Hälfte viel Positives aus Pößneck mitnehmen konnten, muß bei der Herzog-Elf trotz des Sieges der schwache Auftritt nach der Pause hinterfragt werden. Mit Kreisoberliganiveau hatte dieser jedenfalls nichts mehr zu tun.
Mario Streit
Aufstellung SV Moßbach:
Wolfram, Lukes, Hohl, Frick, Güdter, Schaub, Jäger, Neundorf, Köhler, Wieduwilt, Pribitny (Rocktäschel, Plietzsch, Winter, Fruth)
Aufstellung Schleiz II:
Hebenstreit, Kunte, Zölsmann, Lange, Staps, Farcas, Graewe, Aust, Priedemann, Jung, Saß (Pohl, Worasawat, Blöthner)
Schiedsrichter: Linda Thieme (Knau)
Tore:
1:0 Lange (9./ET)
2:0 Schaub (25.)