Wir trauern um unser langjähriges Maskottchen Wotan

Jens Herzog, 07.03.2018

Wir trauern um unser langjähriges Maskottchen Wotan

Viele Jahre begleitete er den SV Moßbach bei Wind und Wetter, bei Sieg und Niederlage, bei Heim- und Auswärtsspiel - als treuer Freund erreichte er auch einen überregionalen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad: Unser Wotan, der Hund von Familie Streit.

 

Ein fast schon absehbarer Schicksalsschlag ereilte in der Nacht zum heutigen Mittwoch die Familie von Mario Streit in Chursdorf, als ihr vierbeiniger Freund Wotan friedlich einschlief. Und somit auch den SV Moßbach, denn auch für uns war Wotan ein liebgewonnener und sympathischer Begleiter, auf den immer Verlass war.

Nachdem Wotan im vergangenen Frühjahr schwere Operationen mit viel eigener Kraft überwandt, hat ihn am zurückliegenden Sonntag das Schicksal wieder eingeholt. Ein Stein hat die Harnröhre fast dichtgemacht und ihm viele Schmerzen verursacht. Eine rettende OP wäre mit zu viel Risiko verbunden gewesen. Der Familienrat tagte am Montag und entschied, ihn wieder aus der Klinik mit nach Hause zu nehmen und im Ernstfall den Tierarzt zu rufen. Ein Wunder, auf das alle noch leise hofften, ist leider nicht eingetreten. "Wir haben ihn abends so wie immer mit ins Schlafzimmer genommen, wo er einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht ist - zum Glück! Wir hatten ihm das so gewünscht, da wir keinen Tod auf dem OP-Tisch oder mit der Spritze für ihn wollten", wie uns der emotional sehr betroffene Mario Streit mitteilte. 

Nach überstandener Operation im April letzten Jahres freute sich Wotan mit seinen Kumpels vom SVM.

 

Wotan war seit 2006 der ständige Begleiter unseres Pressewartes Mario - auf allen Sportplätzen in Ostthüringen, ob in Monstab, Schwarza oder in Blankenhain - er war immer dabei, bei fast allen Saison- und auch Vorbereitungsspielen des SV Moßbach. Der Border Collie wurde von nahezu allen Vereinen freundlich, so wie auch sein Wesen war, empfangen. Nur in Oettersdorf, in Stadtroda und bei Schott II wurde er vom Platz verwiesen, was auch sein Herrchen nicht vergessen kann. "Wenn er mal nicht mit war, wurde ich oft angesprochen, warum ich den Hund nicht dabei hätte. Viele kannten ihn und einige hatten ihn auch ins Herz geschlossen (u.a. auch der Gleistaler Spieler Benjamin Loschek, der sich immer mal wieder nach ihm bei mir erkundigt hat, auch im Sommer als er so krank war)." Damit war Wotan mancherorts mit Sicherheit beliebter als unser Verein selbst, wenn man vor allem an unsere "befreundeten" Schwergewichte in der Region denkt. 

Mario Streit weiter: "Noch am Dienstag, als es Woti schon nicht mehr gut ging, habe ich ihm Mut gemacht und gesagt, am Sonntag gehen wir wieder zum Fußball. Da hat er seine Ohren aufgestellt, die Augen haben geblitzt. Es war für mich ohnehin nahezu unmöglich, mich unbemerkt an ihm mit der Kamera im Arm vorbei zu schleichen, er wußte, es geht zum Fußball. Ja, er war ein Fußballnarr, wohl auch weil vor allem unser Sohn Daniel für ihn bei uns daheim der ideale Trainingspartner war. Immer wenn Daniel aus München zu Besuch kam, ist er losgefegt und hat den Ball geholt, noch bevor sein 'Stiefbruder' aus dem Auto ausgestiegen war."  

Wenn sich die Gelegenheit bot, war Wotan schnell am Ball, wie hier vor Daniel Kraus und Gleistals Maik Ronneberger.

 

Nun ist die Zeit von Wotan aber leider vorbei und wir alle fühlen ob seines Verlustes mit. Das Tier war fast 13 Jahre, also schon in einem recht gesegneten Alter, hat viel gesehen und erlebt, war in vielen Familienurlauben dabei, sogar beim Angeln in Norwegen und beim Wandern in den Bergen, ist zweimal den Rennsteig mit abgewandert. "Wotan ist das größte und ehrgeizigste Fussballtalent aus Chursdorf" hieß es sogar einmal etwas überspitzt vom Moßbacher Trainer - heiß auf das runde Leder war er auf jeden Fall immer und überall.  

"Er war ein großer Glücksfall für uns alle, hat uns extrem viel gegeben. Er war der ganze Stolz unserer Familie. Bei meiner schweren Krankheit mit einer schlimmen Prognose im Jahre 2006 war er ständig an meiner Seite und hat mir viel Kraft und Mut gegeben." So die persönlichen Schluss- und Abschiedsworte von Mario Streit, den man ab sofort nur noch allein an den Spielfeldrändern des hiesigen Fussballkreises begrüßen kann - so schon am kommenden Sonntag zum Punktspiel gegen den Post SV Jena.

Wir bekunden der Familie Streit unser Mitgefühl und bedanken uns bei Wotan für die treue Begleitung über all die Jahre!  

 

 

Das schon legendäre Siegerfoto aus Camburg mit Jan Zeitler und Daniel Streit.

 


Quelle:Jens Herzog