Was macht eigentlich ... unsere "Allzweckwaffe" Steve Schöne?

SV Moßbach - Immer am Ball!, 16.05.2021

Was macht eigentlich ... unsere "Allzweckwaffe" Steve Schöne?

Heute: "Mr. Zuverlässigkeit" & "Mr. Beständigkeit". Unsere kleine und beliebte Serie, in der wir verdiente Sportfreunde unseres SVM in den Mittelpunkt stellen, setzen wir fort. Heute mit einer guten und treuen Seele, die sich nie in den Fokus rückt, sondern das große WIR jederzeit über die eigenen Interessen und Befindlichkeiten stellt und für jeden Verein ein absoluter Zugewinn wäre, wenn er nicht schon seit fast 30 Jahren unserer Sportfamilie großen Einsatz und totale Verbundenheit erweisen würde. Die Rede ist von Steve Schöne (45), dem Allrounder auf dem Platz, in der Vereinsleitung und hinter den Kulissen bei fast allen Vereinsaktivitäten - als tragende Säule im Fundament sowie als geschätzter und beliebter Sportfreund im Verein und dessen Umfeld. Ein stiller Held des Ehrenamtes. Ein absolutes Vorbild für die junge Generation. 

"Steve ist ein toller Chef und ein guter Mensch." Dieses Zitat von Peter Pribitny beschreibt Steve sehr treffend. Unser in Plothen wohnhaftes geschäftsführendes Vorstandsmitglied stellte sich einigen Fragen, die er in seiner ihm eigenen Art beantwortete. Auf geht's!

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Hallo Steve, geht's dir gut und bist du bisher von einer Coronaerkrankung verschont geblieben?

"Wer weiß das schon zu 100 Prozent, ich hatte aber keinerlei Symptome.  Am 07.05. habe ich meine zweite Impfung erhalten. Von dem her hoffe ich, dass ich auch symptomfrei bleibe."

Was vermisst du am meisten im Dauerlockdown?

"Das normale Leben. Meine kleinen Auszeiten, wie z.B. das Skifahren oder die Angeltouren. Und natürlich das Bier nach dem Spiel, am besten nach einem gewonnenen Match."

Arbeitsmäßig hast du aber nur geringe bis keine Einschränkungen hinzunehmen?

"Ja, dass ist erstaunlich, wenn man bedenkt welche Strecken ich zurück lege bzw. in welche Gebiete ich fahre. Da ist alles dabei - Bremen, Ostseeküste, aber auch Bayern und Baden Württemberg. Für uns gewerblichen Monteure gibt es sogar Unterkünfte."

Seit wann bist du mit deinem Montageservice selbständig?

"Ich habe mein Unternehmen in 2012/2013 gegründet. Im Nachhinein betrachtet viel zu spät. Es hat immer ein bißchen Mut gefehlt. Ich hatte zu dieser Zeit ein wenig Unterstützung eines Bekannten, der mich ich sag mal eingenordet und schließlich zu diesem Schritt bewegt hat."

Und seit geraumer Zeit bist du auch Arbeitgeber für einen Moßbacher Spieler?

"Ja, seit Juni 2020 habe ich wieder einen Angestellten, unseren Peter Pribitny. Im zweiten Anlauf hat es dann geklappt. Ich bin sehr froh darüber."

Hat sich Peter gut eingearbeitet?

"Peter ist Quereinsteiger im Bereich Trockenbau/Montage. Das war alles Neuland für ihn. Neue Dinge brauchen Zeit, die gebe ich ihm. Ich bin sehr zufrieden mit ihm und seiner Arbeitseinstellung."

Zurück zu dir, dein Spielrecht ist vom 12.12.1993 (Freundschaftsspiele) bzw. 02.03.1994 (Pflichtspiele). Du bist also ein Altgedienter. Wie begründest du diese lange Vereinstreue?

"Gute Frage. Ich bin damals über einen Moßbacher (Zwietsch) in die Jugend und wieder zurück zum Fußball gekommen. Damals wurde die 2. Mannschaft gerade aufgebaut. Da hat jeder gespielt. So auch ich. Dabei hat sich auch mein Freundeskreis verlagert. In den vielen Jahren gab es keinen Grund für mich, irgendetwas zu ändern. Ich glaube sportlich habe ich auch bißchen was erreicht."

Was macht den SVM für dich besonders?

"Besonders!? Ja das sind die heutigen Zeiten, es muss immer etwas Besonders sein. Mir reicht ein intaktes Umfeld. Ich kann mich einbringen. Ich werde geschätzt."

Wie bringst du dich für deinen Herzensverein ein? Seit wann bist du schon im Vorstand?

"Hui jetzt hast du mich ... kann ich gar nicht sagen. Ich bin wohl eher der Stille im Hintergrund. Bei Baumaßnahmen kann ich mich eher einbringen als bei Fußballangelegenheiten."

Sportlich hast du dich auch wegen der Selbständigkeit zurückgezogen, aber das Alter merkst du eben auch, oder?

"Ich habe anfangs versucht, dabei zu bleiben. Aber das regelmäßige Training konnte ich nicht wahrnehmen. Da ist in meinen Augen das Risiko zu groß, sich zu verletzen und auf Arbeit auszufallen."

Und juckt es noch, wenn die Alten Herren kicken?

"Klar, aber nach dem Jucken kommt das Zwicken." ?

Und was macht die Moßbacher Dorfgemeinschaft so besonders? 

"Wie schon gesagt: Besonders?! Ich glaube in jedem Dorf gibt es besondere Dinge, wenn man alles näher betrachtet und ein Teil davon sein 'will'."

Eine herausragende Persönlichkeit ist nicht mehr unter uns. Wie hast du die damalige Schocknachricht über das Ableben von Dietmar Schott aufgenommen und verarbeitet?

"Dietmar war eine starke Persönlichkeit. Ich hab immer zu ihm auf gesehen. Die Tage und Monate danach waren so unwirklich, man hat immer gedacht ... hm was jetzt. Auch jetzt gibt es Situationen, in denen man feststellt, welchen wertvollen Menschen wir da verloren haben. Unser Zusammenhalt hat uns alle durch die Zeit gebracht. Aber der Blick geht immer nach vorn."

Was war Dietmar für dich?

"Der unumstrittene Chef im Verein."

Den Antrieb, in seinem Sinne weiterzumachen, hat auch dich kräftig an- und zupacken lassen, oder?

"Klar habe ich es als gern getane Pflicht gesehen. Eine selbstverständliche Sache. Wir hatte bis dahin viel erreicht. Das lässt man nicht einfach schleifen oder gibt es schnell auf."

Den Anbau an unser Sportlerheim hast du maßgeblich ausgeführt, wie ist hier der Stand?

"Wir sind auf der Zielgeraden. Unser 'Picasso' alias 'Gotti' gibt dem Ganzen den finalen Schliff in Form von Farbe und Außenputz. Ich habe es ein wenig laufen lassen. Der Situation geschuldet, dass er derzeit noch nicht benötigt wird, der neue Raum."

Was denkst du, ab wann der Mehrzweckraum auch mit sportlichem Leben gefüllt werden kann?

"Ich gehe davon aus, das wir in der zweiten oder dritten Juni-Woche durch sind und wieder trainieren dürfen."

Wie entspannst du dich nach einer stressigen Arbeitswoche? Früher war ja das Angeln dein Ruhepool?

"Nach wie vor mit Angeln. Ich liege gerade am Wasser und beantworte die Fragen. Aber auch einfach zu Hause im Garten oder beim TV-Schauen auf der Couch."

Bleibst du dem SVM auch in der Zukunft erhalten, sozusagen als liebstes Hobby und Zweitfamilie?

"Ich sehe derzeit keinen Grund für einen Wechsel. Ich sehe uns auf einem guten Weg. Und ja, es war und ist ein schönes Hobby."

Was wünschst du den aktiven Kickern und deinem SVM für die nahe Zukunft?

"Man kann im Moment nur einen Wunsch äußern: Dass wir wieder spielen dürfen. Der aktive Fußball fehlt wohl allen. Für die Zukunft denke ich, sollten wir versuchen das Erreichte zu untermauern und zu festigen. Es braucht keine Luftschlösser, jeder sollte - dass was es in Moßbach gibt und speziell im Verein - zu schätzen wissen. Bekommen wir das hin, muss ich mir für unsere Zukunft keine Gedanken machen."

Gute Worte. Danke, Steve! Und alles Gute für dich, persönlich wie geschäftlich.

"Danke auch. Etwas gerade rücken möchte ich den damaligen Homepageartikel zu meinem 40. Geburtstag, denn in all den aktiven Jahren hatte ich nie eine rote Karte gesehen, wie fälschlicherweise berichtet wurde. Ordnung muss sein." ?

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Quelle:Text: dx / Bilder: ms