Erster Auswärtspunkt für unseren SVM in der neuen Saison

SV Moßbach - Immer am Ball!, 26.09.2021

Erster Auswärtspunkt für unseren SVM in der neuen Saison

Zwei Generationen im direkten Luftkampf: Adrian Gleu (BJ 2002) gegen Stephan Wunderlich (BJ 1985). Unser derzeit im 7. Fußballfrühling schwebender Altmeister vergab die größte Chance im gesamten Spiel und damit das zwischenzeitliche 0:2 für seinen SVM, was einer Vorentscheidung gleich gekommen wäre (Bild: OTZ/Jens Henning).

Überraschendes Remis beim Favorit als schöner Teilerfolg:

BSG Chemie Kahla I - SV Moßbach I 1:1 (H: 0:1)

Einen angesichts der total unterschiedlichen Grundvoraussetzungen mit Sicherheit überraschenden Punkt entführten unsere Jungs aus Kahla. Infolge der punktuell sehr großen Konterchancen war sogar mehr für uns drin, doch vom Spielverlauf, den Spielanteilen und dem Gesamtgewicht der Torchancen her war der Ausgleichstreffer der erfolgshungrigen Platzherren letztendlich hochverdient. Wenn Moßbach in Kahla ein Remis holt, muss man definitiv von einem gewonnenen Zähler sprechen, egal wie dieser zustande kam.

Zum Spiel selbst: Dem klar erkennbaren Ziel der Gastgeber, früh in Führung zu gehen, machte Fabien Seidel schnell einen Strich durch die Rechnung: Nach Foul an Güdter knallte er den folgenden Freistoß aus 18 Meter-Mittelstürmerposition scharf und flach an der Mauer vorbei ins Torwarteck, 0:1 für Moßbach nach knapp 9 Minuten. Danach übernahm der Favorit mehr und mehr das Heft des Handelns und erzeugte gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, aber noch keine zwingenden Chancen. Unsere Elf wurde viel zu passiv, reagierte nur noch und hatte sichtliche Probleme, das schnelle Positionsspiel der BSG'ler zu verteidigen. Eine erste gute Chance versiebte Rauscher (15'). Mit zunehmender Spielzeit wurde das Ungleichgewicht immer größer und mit viel Einsatz, etwas Glück und einem Max Jünger als starken Rückhalt gelang es unseren Jungs, die Null mit in die Halbzeitpause zu nehmen. Gleich dreimal war der neuerliche Langi-Ersatz auf dem Posten, um jeweils prächtig zu reagieren und die Kahlaer Chancen zu vereiteln. Stark, Max!

Nach dem Seitenwechsel stabilisierten sich die Mannen um Kapitän und Abwehrchef Timo Grau, um die Partie mit sehr viel körperlichen Aufwand etwas ausgeglichener zu gestalten, aber auch an ihre eigenen offensiven Akzente und Chancen zu glauben. Diese kamen, und wie! Zunächst schüttelte Felix Neupert mit ganz viel PS zwei Gegenspieler ab, um den Ball genial nach innen zu legen; Routinier Stephan Wunderlich ging ebenso stark an Keeper Wolfram vorbei und hatte nur noch das leere Tor vor sich, in das sich zwei Kahlaer Verteidiger zum schier hoffnungslosen Rettungsversuch warfen, um den Einschlag aus 5 Metern auf der Torlinie irgendwie zu vermeiden. Was für eine Großchance? 100 Prozent waren das Minimum der Bemessung in der Hochkarätigkeit, ein lauter Oje-Nachhall von Maecke, Jonny & Co. war wohl noch zum Sonnenuntergang unter dem Dohlenstein zu hören. Doch der Abschluss von unserem erfahrenen Haudegen Molli war leider nicht im Netz (55'). Kurz danach hätte sich Nico Güdter in die Torschützenliste eintragen können, ja vielleicht sogar müssen, als er seinen völlig unbedrängten Abschluss aus 10 Metern nur neben das Tor setzte, da das Spielgerät vorm Spannstoß noch leicht versprang (68'). Schließlich tankte sich Neupert wieder energisch am Flügel durch, brachte den Ball scharf in die Mitte, in die der eingewechselte Peter Pribitny mit einer gekonnten Hackenberührung rauschte, doch ein Kahlaer Abwehrbein rettete wieder auf der Torlinie (72'). Da diese Nadelstiche nicht in Form des wichtigen und vorentscheidenden 0:2 genutzt wurden, kam die Heimelf schließlich zum Ausgleich: Aus einem Presschlag heraus startete Körber abseitsverdächtig über halbrechts und markierte den Treffer für seine Farben (75'). Danach gab es ein wildes Anrennen der Porzellanstädter, die sich aber keine klaren Torchancen mehr erarbeiten konnten, da unsere Équipe ihren Strafraum mit sehr viel Einsatz- und Kampfkraft sowie emsiger Vielbeinigkeit verteidigte. Beidseits wurden sämtliche Mittel eingesetzt, die der bekanntermaßen "britisch" leitende Schiedsrichter Möbius zumeist tolerierte, um sich intensiv und robust für den Lucky Punch im Spielausgang zu wetzen. Ein kleinlich gewertetes Sekunden-Ballhalten von Max Jünger, mit indirektem Freistoß im Strafraum, glich da eher einem Geschenk, doch auch dieses konnten die mit dem Endergebnis sichtlich unzufriedenen Einheimischen nicht nutzen.

Enttäuschung im Lager der ambitionierten BSG-Elf, waren die drei Punkte gegen den bäuerlich-unkonventionellen Underdog aus Moßbach doch ganz fest eingeplant. Freude hingegen auf SVM-Seite ob des gewonnenen Auswärtspunktes, der aufgrund der drei Großchancen auch in einen Dreier hätte veredelt werden können. Doch Fußball ist ja bekanntlich kein Spiel der Konjunktive und wer weiß, für was dieser Punkt noch gut ist. In der Gegenwart auf jeden Fall für die Moral, denn nächste Woche kommt der spielstarke VfR Bad Lobenstein nach Moßbach.

Unser Youngster Phillip Nitschke, der in der Innenverteidigung neben Timo Grau wieder mit einer guten Leistung (u.a. gegen den oberligaerfahrenen Enkelmann) aufwartete, resümierte am Sonntag beim Morgenkaffee: "Wenn Kahla zur Halbzeit mit drei Toren geführt hätte, hätten wir uns nicht wundern müssen. In der zweiten Hälfte waren wir besser, hatten mehr Spannung und Zugriff und ließen keine zwingenden Chancen zu. Wir boten dem Favorit guten Widerstand und verdienten uns den Punkt mit unserer mannschaftlichen Geschlossenheit."

Wieder gut und bissig gegen Ball und Gegner: Lukas Welsche erwies sich erneut als einsatzstarker Staubsauger vor der Abwehrkette und verdiente sich gute Kritiken für seine Leistung (Bild: Jens Henning).


Quelle:dx