Mission drei Punkte geht in die Hose

Mario Streit, 30.04.2022

Mission drei Punkte geht in die Hose

Durch die Hosenträger: Teichels Kapitän Stefan Staskewitsch tunnelt aus spitzem Winkel erst Martin Hoffmann und dann noch Torhüter Christian Lange und trifft bereits in der 3. Minute zum spielentscheidenden 1:0. 

 

Moßbach kann dem robusten Teicheler Spiel wenig entgegensetzen

Rudolstadt. Es war eines der so wichtigen "Endspiele" im Abstiegskampf. Der SV Moßbach ging dabei leer aus. Was blieb ist die Erkenntnis, dass es nicht für Punkte reicht, wenn man hinten zwar gut und kompakt steht, in der Offensive aber nichts als ein laues Lüftchen weht. Schmerzlich vermisst wurden die energischen Flügelläufe des langzeitverletzten Franz Pilhofer, aber auch Fabien Seidel, der mit seinen energiegeladenen Aktionen die Gegenspieler bindet und dadurch für entscheidende Lücken in der Abwehrkette sorgt, saß nur auf der Bank. Jens Herzog war nach dem Spiel ob der Enttäuschung wortkarg: "Wir haben am heutigen Tag versucht, das Beste zu geben, aber es hat einfach nicht gereicht". Klingt in etwa so wie "stets bemüht". Doch "stets bemüht" reicht nicht, um am Ende die Klasse zu halten. Noch sind sieben Spiele zu absolvieren. Genügend Gelegenheit, Punkte einzufahren.

Teichel ist da nach dem 1:0-Sieg schon einen Schritt weiter, liegt jetzt sechs Punkte vor Moßbach. Mit ihrem körperbetonten robusten Spiel drückten die Traktoristen der Partie den Stempel auf, erstickten so die  Offensivbemühungen der Gäste bereits im Keim. Gut dass auch Moßbachs Hintermannschaft genauso kompakt dagegen hielt und so über das gesamte Spiel auf beiden Seiten wenig Zwingendes herauskam. So hätte der zu spät eingetroffene Zuschauer getrost zu Hause bleiben können, denn kaum angepfiffen, stand das 0:1-Endergebnis bereits fest. Ein verlängerter Einwurf landete bei Stefan Staskewitsch, der die Kugel, fast von der Grundlinie durch die Hosenträger von Martin Hoffmann und Christian Lange ins Netz beförderte (3.). Teichel kontrollierte danach das Spiel, Moßbach beschränkte sich aufs Reagieren. Torchancen auf beiden Seiten nahezu Fehlanzeige. Einzige nennenswerte Aktion ein Schuß von Kaldeborn, der knapp am langen Pfosten vorbei strich (20.). Große Aufregung bei den Gastgebern in der 35. Minute, die ein Handspiel im Strafraum monierten. Doch der Pfiff des aus der Sicht beider Mannschaften nicht sehr glücklich agierenden Schiedsrichters Nils Teichmann blieb aus.

Die zweite Hälfte entwickelte sich zwischen beiden Teams zum Schlagabtausch, wobei bis zum Schluß Zweikampfhärte, also purer Abstiegskampf, dominierte. Für spielerische Momente gab es an diesem Abend auf dem Rudolstädter Kunstrasen keinen Raum. Die erste Aktion von Fabien Seidel nach der Einwechslung, ein Heber über dem zu weit vor dem Tor stehenden Anton Heller, landete am Querbalken (54.). Ein Hoffnungsschimmer, mehr nicht, blieb es doch das einzig Zwingende der Gäste bis zum Schlusspfiff. Spätestens nach der überflüssigen, dennoch berechtigten Gelb-Roten Karte für Felix Neupert (73.) war den meisten klar, dass es nichts mehr zu holen gibt. Gute Rettungsaktionen von Stephan Wunderlich, der einen Freistoß noch von der Linie holte (62.) und Keeper Lange, der einen Kopfball von Schröter noch reflexartig zur Seite abwehrte (90.), sorgten dafür, dass die Niederlage für den SV Moßbach nicht noch höher ausfiel.

Mario Streit