Jens Herzog im Interview

Mario Streit, 06.12.2014

Jens Herzog im Interview

 

 

Jens Herzog freut sich nicht nur über Tore, wie hier nach seinem 2:0-Siegtreffer in Gleistal. Er ist ebenso glücklich über eine erfolgreiche Hinrunde. Näheres dazu erzählt er im OTZ-Interview.

 

 

 

 

 

 

Die Hinrunde der Kreisoberliga ist Geschichte. Für viele etwas überraschend steht der SV Moßbach am Ende ganz oben in der Tabelle. Auch wenn sich für den Herbstmeistertitel keiner etwas kaufen kann, ist es doch der bis dahin größte Erfolg für die Moßbacher. OTZ sprach mit Spielertrainer Jens Herzog über die Hinrunde, Erfolgsrezepte und die Zukunft.

 

Herbstmeister Moßbach, wie hört sich das an?

Das hätte ich so nicht erwartet. Schließlich mußten am Anfang wieder einige Spieler ins Team integriert werden und das braucht natürlich Zeit und Geduld.

 

Moßbach hat die beste Hinrunde seit dem Aufstieg 2007 gespielt. Gibt es ein Erfolgsrezept für sieben Siege in Folge, sie können ja nicht nur Zufall sein?

Ganz wichtig ist eine fleißige Trainingsarbeit mit hoher Bereitschaft und großer Intensität. Auch der in dieser Saison breite und dichte Kader, durch den manche Verletzung kompensiert werden konnte, war Basis für den Erfolg. Das hat man gerade wieder gegen Hirschberg gesehen. Kraus, Rocktäschel, Plietzsch und Frick konnten nicht spielen. Jäger und Heinz waren angeschlagen, trotzdem haben wir gewonnen. In der letzten Saison hätten wir solche Spiele noch verloren. Ganz wichtig sind auch Mannschaftsgeist, Zusammengehörigkeitsgefühl und Zusammenhalt. Gerade das war mit entscheidend, um spielerische Defizite gegenüber anderen Mannschaften zu kompensieren.

 

Nach den ersten sechs Spielen sah schon wieder alles wie früher aus, drei Niederlagen, drei Siege…

Das hatte ich irgendwie auch fast erwartet. Im Grunde waren es noch eine Art Vorbereitungsspiele. Die Mannschaft war mit den Neuen noch nicht eingespielt. Jeder mußte erst seine Position finden.

 

Gab es ein besonderes Highlight für Sie in der Hinrunde?

Es gibt mindestens zwei Highlights. Als erstes natürlich unser Kirmesspiel in Gleistal, mit allem Drum und Dran. Gut 60 Fans waren dabei, haben neben dem Platz und auf der Heimfahrt für eine riesen Stimmung gesorgt. Auch die Begegnung gegen Thüringen Jena war einzigartig. Ein super Herbstwetter und eine mit 250 Zuschauern große Kulisse bildeten einen würdigen Rahmen für das Topspiel Erster gegen Zweiter.

 

Es ist jetzt Ihre dritte Saison als Spielertrainer. War es die Leichteste?

Leicht war sie überhaupt nicht. Ich hatte wieder eine Vorbereitung vor der Vorbereitung. Mußte das Meiste anfangs noch allein organisieren. Zum Glück gab es dann Verstärkung…

 

Sie meinen den jetzigen Co-Trainer Henry Nitschke. Als langjähriger Freund war diese Besetzung ein besonderer Wunsch?

Ja, das war ein großer Wunsch, den ich schon, seitdem ich in Moßbach bin, gehegt habe. Wir können uns bestens ergänzen, vor allem auch was die Spielvorbereitung angeht, bei der Aufstellung, Ansprachen vor der Mannschaft oder bei Spielergesprächen. Da merkt man schon, daß da zwei mit gleichem Gedankengut sind, die beide gleich fußballbekloppt sind. Das ist dann am Ende natürlich auch gut für die Mannschaft. Henry ist aber nicht nur meine rechte Hand als Trainer, sondern auch ein ganz wichtiger Baustein auf dem Platz.

 

Apropos Bausteine. Zum Team gehören jetzt mit einem Physiotherapeuten und einem Fitnesstrainer zwei weitere wichtige Leute?

Das Mitwirken von Yassin Groll hat uns gerade in konditioneller Hinsicht große Vorteile gebracht, er ist absolut kompetent. Und mit Sören von Chrzanowski haben wir einen Top Physiotherapeuten, der quasi rund um die Uhr für unsere Mannschaft da ist.

 

Kann man Spieler der Mannschaft besonders hervorheben?

Spieler der Hinrunde ist für mich Sebastian Heinz. Er ist extrem laufstark und überall einsetzbar. Auch Denny Lukes hat sich auf seiner neuen Position richtig gut entwickelt. Und natürlich hat nach seiner Rot-Sperre unser Torwart Markus Zölsmann einen ganz wichtigen Beitrag dafür geleistet, daß wir zuletzt sechs Spiele ohne Gegentor geblieben sind.

 

Wer wird am Ende das Rennen um den Aufstieg machen? Moßbach?

Als erstes: unsere Spielstärke ist bei weitem noch nicht auf dem Niveau von Thüringen Jena, Jenapharm oder Kahla. Dennoch rechne ich damit, daß es bis zum Ende ganz eng zugehen wird. Für mich gehören sechs Teams zum Favoritenkreis. Neben den genannten kommen noch Schleiz, Blankenstein, aber auch wir in Frage. Natürlich wäre ich froh, wenn wir uns am Ende im Kreis der Spitzenteams mit etablieren könnten.

 

Das erste Rückrundenspiel findet bereits am Samstag statt. Es geht gegen Schleiz - für viele aus der Region das Derby schlechthin. Wie wird es ausgehen?

Beide Teams sind derzeit gut drauf.  Schleiz hat etwas mehr Druck, will das Heimspiel unbedingt gewinnen, um damit den Anschluss zu halten. Wir können aber auch mit breiter Brust auflaufen, werden uns nicht verstecken. Mit einem Punktgewinn in Schleiz könnten wir aber gut leben.

 

Abschließend eine Frage zur Personalie Jens Herzog. Sie sind jetzt 39 und nach wie vor kaum verzichtbar als Abwehrregisseur. Wie viele aktive Jahre sind noch im Plan?

Ich denke eigentlich nur noch von Halbserie zu Halbserie. Ganz klar habe ich derzeit die Einführung der Viererkette im Visier. Und wenn dies gelungen ist, werde ich auf alle Fälle kürzer treten.