Jens Herzog im Interview bei fupa.net
Denny Lukes, 20.07.2018
Sommerpause - welche Sommerpause? Bei den meisten Vereinen laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison auf vollen Touren. Im "FuPa-Sommercheck" haben wir Vertreter der Thüringer Klubs zur abgelaufenen Saison und zu ihren Zielen in der neuen Spielzeit befragt. Jens Herzog - Trainer vom SV Moßbach - blickt zurück und voraus auf die neue Spielzeit...
FuPa Thüringen: Wie ist eure Bilanz für die abgelaufene Saison?
Jens Herzog: Am Ende spielten wir eine gute Saison und kamen auf Platz 3 ein. Sicherlich standesgemäß mussten wir den spielstärksten KOL-Teams von Schott II und Jenapharm den Vorrang lassen. Wenn man die Historie der Jenaer Spieler in Sachen Grundausbildung und Vereins- bzw. Ligazugehörigkeit im U-Bereich sieht, brauchen wir uns dennoch nicht zu verstecken. In die zweite Halbserie sind wir nicht sonderlich flüssig gestartet und haben dann zu viele Punkte liegen gelassen, vor allem gegen sogenannte Außenseiter. Licht und Schatten wechselten sich im Frühjahr zu oft ab. Der Platz 7 in der Kreisliga für unsere gut funktionierende 2. Mannschaft ist im Übrigen auch ein toller Erfolg für uns als kleiner Landverein.
FuPa Thüringen: Wie sehen die Ziele für die neue Saison aus?
Jens Herzog: Wir lassen die Kirche im Dorf, ein 3. Platz in der KOL - eingenistet zwischen den Jenaer Teams - ist für uns richtig klasse. Wir haben z.B. gegen den Aufsteiger von Schott II in beiden Punktspielen nicht verloren, gegen Jenapharm einmal gewonnen, gegen Thüringen Jena vier Punkte geholt - wir werden in der Liga als etablierte und starke Mannschaft wahrgenommen und das ist ein großer Erfolg für uns, unabhängig von Platzierungen. Wir wollen unser intaktes Umfeld und die ausgesprochen angenehme Atmosphäre im Verein beibehalten - im ländlichen Raum gehen immer mehr Vereine ganz schweren Zeiten entgegen und bluten aus, wir sind da ein positiver Ausreißer. Sportlich streben wir mehr Konstanz an, so einen Lauf wie im Herbst mit fünf Siegen in Folge wollen wir uns über eine intensive Vorbereitung erarbeiten, dann können wir uns sicher in den Top 5 ansiedeln. Mannschaftlich wollen wir eine starke Einheit mit ganz viel Teamgeist und Zusammenhalt sein. Personell wünsche ich mir mehr Konstanz im Spielerstamm, zu oft haben uns in der letzten Saison wichtige Leistungsträger aus unterschiedlichen Gründen gefehlt, sowie den Wiederaufbau einer absoluten Heimstärke als unverkennbares Qualitätsmerkmal.
FuPa Thüringen: Wie sieht eure Vorbereitung aus? Was sind Highlights?
Jens Herzog: Wir haben sehr intensive und abwechslungsreiche Tage für die Grundlagenausdauer hinter uns, u.a. mit drei fußballspezifischen Einheiten, zwei Testspielen und einem anspruchsvollen Mix aus Kraft/Ausdauer mit dem Pößnecker Kickboxweltmeister John Kallenbach sowie einer Fahrradtour über 22 Kilometer. Weitere Testspiele stehen auf dem Plan, u.a. gegen die Landesklassisten aus Blankenhain und Zeulenroda. Aus diesen Spielen wollen wir auch wichtige taktische Elemente für uns mitnehmen. Auffällig ist aktuell, dass uns unheimlich viele andere, teils höherklassige Teams anfragen, ob wir kurzfristig als Testspielpartner bereit stehen. Auch das zeigt unsere externe Wahrnehmung. Auf jeden Fall ist bei uns zu 95 % immer der Ball im Training dabei, auch in der Vorbereitung.
FuPa Thüringen: Was erhofft ihr euch von euren Neuzugängen?
Jens Herzog: Ja, diese gibt es zu vermelden. Es haben sich drei junge Spieler aus Neustadt für einen Wechsel zu uns entschieden, die uns sportlich und menschlich unstrittig weiterhelfen und sich vom ersten Tag an prächtig eingelebt haben. Zudem wird ein junger Torhüter als gutes Backup mittels Zweitspielrecht für uns bereitstehen, wenn unsere Nummer 1 (Christian Lange) einmal nicht einsatzfähig ist. Generell haben wir den Altersschnitt verjüngt.
FuPa Thüringen: Wer ist euer Favorit in Sachen Meisterschaft?
Jens Herzog: Aus meiner Sicht wird es ein dichtgedrängtes erstes Drittel in der Tabelle geben, von dem sich bis zum Winter keine Mannschaft übermäßig abhebt bzw. absetzt. Wenn wir bis zur Winterpause dort dabei sind, reden wir im Februar nochmal über die Vorausschau für die Rückrunde, okay?
FuPa Thüringen: Welcher Mannschaft traut ihr eine Überraschung in der neuen Saison zu?
Jens Herzog: Wir wollen die positive Überraschung in Sachen Einstellungs- und Leistungskonstanz sein, wenn es nach mir geht. Die beiden Absteiger aus Silbitz und Golmsdorf werden sich zügig wieder akklimatisieren und nach oben bewegen, ferner kann Rothenstein mit dem vereinseigenen Fohlenstall perspektivisch ganz weit vorn sein. Die Zöllnitzer haben sich gezielt verstärkt. Alles ist möglich bzw. Nichts ist unmöglich in dieser Liga, die leider immer mehr zur Stadtliga Jena mutiert.
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Quelle:www.fupa.net
